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Marketing

Flaschenpost: «Ein Amazon für Wein»

Flaschenpost: «Ein Amazon für Wein»
Renzo Schweri (l.) und Dominic Blaesi entwickelten 2009 die erste Wein-Shopping-App der Welt.
Bild: Flaschenpost

Marketing-Experte Stefan Vogler schreibt in seiner Kolumne «Marke des Monats» in der gedruckten Ausgabe der Unternehmerzeitung regelmässig über kleine und grosse Marken. Im vorliegenden Text befasst sich Vogler mit dem erfolgreichen Schweizer Online-Weinhändler Flaschenpost.

Im Januar 2008 gründeten die Jungunternehmer Dominic Blaesi und Renzo Schweri den Startup Flaschenpost mit der Vision, «Ein Amazon für Wein» zu schaffen. In nur einem Jahrzehnt haben sie den Schweizer Weinhandel revolutioniert und zählen zu den Gewinnern in der Coronaepidemie. Statt dass die Kunden maskiert ins Restaurant gehen, um Wein zu geniessen, liefert die Flaschenpost aus einem Sortiment von über 30'000 (!) Weinen bequem nach Hause. Und die Kunden erhalten ihre Lieblingsweine verschiedener Händler in einem Paket. Davon profitiert auch die Umwelt. Spätestens seit dem Lockdown hat sich das Geschäftsmodell von Blaesi und Schweri definitiv als richtig und wichtig erwiesen. Sie bieten Weinhändlern einen zusätzlichen Vertriebskanal, online. So konnten sie in diesem Frühjahr wenigstens einen Teil ihres fehlenden Umsatzes in der Gastronomie wettmachen.

Der Hauptgrund des Flaschenpost-Erfolgs liegt im Marketing. Das rasant wachsende Unternehmen verfügt über eine wunderbare, gepflegte Marke, es beherrscht das Digital Marketing und optimiert den userfreundlichen Webshop kontinuierlich. Die Kommunikation ist ästhetisch schön gestaltet und bezieht die sympathischen Mitarbeitenden mit ein. Geschichten rund um die Weine und persönliche Empfehlungen schaffen online eine starke Kundenbeziehung. Der Wert der Marke Flaschenpost wird weiter wachsen und die Perspektiven sind prima: Eben wurde ­­­flaschenpost.de – ein eigenständiges, von flaschenpost.ch unabhängiges Unternehmen – gerüchtweise für 1 Mrd. Euro – von Dr. Oetker gekauft!