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Unternehmen

Cleantech wird zu einem Pfeiler der Schweizer Wirtschaft

Cleantech wird zu einem Pfeiler der Schweizer Wirtschaft
Die Bedeutung der Cleantech-Industrie nimmt in der Schweiz zu.
Bild: Pixabay

Die Zahl der Beschäftigten in den Cleantech-Branchen ist in den vergangenen fünf Jahren um 25 Prozent auf inzwischen 211‘000 gestiegen. Das geht aus der dritten Ausgabe des Swiss Cleantech Reports hervor. Der Anteil an der Wirtschaftsleistung ist auf 4,5 Prozent gewachsen.

Saubere Technologien haben in der Schweiz Rückenwind. Die 211‘000 Beschäftigten der Cleantech-Branchen haben 2018 bereits eine Wertschöpfung von 30,8 Milliarden Franken erzeugt. Das entspricht 4,5 Prozent der Schweizer Wirtschaftsleistung, wie aus dem 130-seitigen Swiss Cleantech Report hervorgeht. 

Die dritte Ausgabe dieses Berichts geht auf eine Reihe von Beispielen aus verschiedenen Branchen ein. So hat HeiQ Materials mit Sitz im zürcherischen Schlieren einen Prozess entwickelt, mit dem Textilhersteller bei der Färbung ihrer Synthesefasern den Verbrauch von Energie und Wasser um 30 Prozent senken  können. Die Ausgründung der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) beschäftigt inzwischen 80 Mitarbeitende.

Kyburz Switzerland wiederum hat in Freienstein (Kanton Zürich) eine Produktion von Elektrofahrzeugen aufgebaut. Inzwischen fahren nicht nur die Briefträger der Schweizer Post mit ihnen, sondern Postdienste in ganz Europa und in Australien.

Das Unternehmen Power-Blox in Frick (Kanton Aargau) wiederum hat ein modulares Batteriesystem entwickelt. Die immer gleichen Batterieklötzer können zu ganz verschiedenen Zwecken miteinander verbunden werden. Damit können sie Fernsehgeräte ebenso wie ganze Dörfer mit Strom versorgen, gerade auch in Regionen mit schlechtem oder fehlendem Netzanschluss.

Die Firma Selfrag in freiburgischen Kerzers, eine Ausgründung der Amman-Gruppe in Langenthal (Kanton Bern), hat ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Metallen und anderen Materialien aus Schlamm entwickelt. Dabei setzt sie auf Stromschläge. So können aus einer Tonne Abfallschlamm bis zu sieben Kilogramm Kupfer gewonnen werden. 

Der Bericht wird von den Bundesämtern für Energie und Umwelt, dem Eidgenössischen Institut für Geistiges Eigentum, Switzerland Global Enterprise und von CleantechAlps herausgegeben. Das Vorwort der dritten Ausgabe stammt von den Westschweizer Solarpionieren Raphaël Domjan und Bertrand Piccard. «Die Schweiz kann die Probleme des Klimawandels nicht allein lösen», werden sie in einer Mitteilung zum Bericht zitiert. «Sie kann jedoch mit gutem Beispiel vorangehen, indem sie bis 2050 selbstversorgend wird und als Vorbild für einen effizienten und raschen Energiewandel dient.»