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Unternehmen

Klimaziele: Deutlich erfüllt

Laut Angaben der Energie-Agentur der Wirtschaft hat die Schweizer Wirtschaft ihre Klimaziele 2018 erfüllt.
Bild:iStock_RomoloTavani

Die Enaw präsentierte ihre Leistungsbilanz 2018. Die rund 4000 Unternehmen mit Zielvereinbarung, die zusammen 50 Prozent des CO2-Ausstosses der Schweizer Wirtschaft verursachen, senken ihre CO2-Emissionen und ihren Energieverbrauch kontinuierlich. Ende 2018 lag die CO2-Intensität bei 88,3 Prozent und die Energieeffizienz bei 109,9 Prozent. Die Wirtschaft erfüllt ihre Klimaziele deutlich – dank der Initiative der Enaw.

Wie Hans-Ulrich Bigler, Vize-Präsident der Energie-Agentur der Wirtschaft (Enaw) und Präsident des Schweizerischen Gewerbeverbandes erklärt, ist das Modell der Enaw ein Gewinn für Klima, Unternehmen und Behörden. «Mit geeigneten Massnahmen lässt sich die Wirkung des Modells der Zielvereinbarung um 50 bis 100 Prozent erhöhen», ist Bigler überzeugt. Dass das Modell funktioniert, zeigt auch die Leistungsbilanz der Enaw. Die CO2-Intensität sank 2018 auf 88,3 Prozent (Soll bis 2022: 91,6 Prozent) und die Energieeffizienz stieg auf 109,9 Prozent (Soll bis 2022: 106,9 Prozent). Damit sind die Soll-Zielwerte 2022 des Bundes für die Wirtschaft im 2018 bereits erreicht.

Dynamik im Klimaschutz

Insgesamt haben die rund 4000 Unternehmen mit einer Zielvereinbarung bei der EnAW mit den seit 2013 umgesetzten Massnahmen im Jahr 2018 eine halbe Million Tonnen CO2 reduziert und mehr als drei Millionen Megawattstunden Energie eingespart. Dank tieferer Energie- und Abgabenkosten sparen die Unternehmen hier fast 650 Millionen Franken pro Jahr, die sie wieder in innovative Effizienzmassnahmen investieren können. «Heute wirkt die Kombination von Zielvereinbarung und Rückerstattung wie ein Energieschub – ein Kick, der die Effizienzsteigerung in den Unternehmen ins Rollen bringt», erklärt Jacqueline Jakob, Geschäftsführerin der EnAW.

Technologischer Wandel

Wie Unternehmen die Massnahmen in der Praxis umsetzen und wie Zielvereinbarungen wirken, wird am Beispiel der SBB deutlich. Wie Marcel Reinhard, Fachspezialist für Energieeffizienz und Teilprogrammleiter neue erneuerbare Energien ausführt, ist die SBB seit 2007 bei der EnAW mit 75 aktiven Zielvereinbarungen dabei. Mit den über 4100 Energieeffizienzmassnahmen realisieren die SBB jährliche Energieeinsparungen von 60 Gigawattstunden – das entspricht dem Stromverbrauch der Stadt Biel.

Auch für die Unternehmen der Maschinenindustrie bringt die Zusammenarbeit mit der Enaw einen grossen Mehrwert: persönliche Beratung, unabhängige und technologieoffene Analysen und unternehmensspezifische Lösungen bedeuten für die MEM-Firmen Energie, CO2 und Kosten zu reduzieren. Der Gesamtenergieverbrauch der Swissmem-Mitglieder konnte seit 1990 um rund die Hälfte gesenkt werden. «Durch die erzielten Einsparungen investieren die Firmen laufend in den technologischen Fortschritt und bringen Innovation voran. Das hilft wiederum dem Klima», so Stefan Brupbacher, Direktor Swissmem.

Verhaltensökonomische Anreize nutzen

Heute können Unternehmen wählen, wie sie die Klimaziele erreichen wollen. Entweder verpflichten sie sich zur Steigerung der Energieeffizienz oder sie bezahlen die CO2-Lenkungsabgabe. Dieser verhaltensökonomische Anreiz funktioniert. Dies zeigt der Leistungsausweis der Enaw eindrücklich. «Der Anreiz der Rückerstattung motiviert Unternehmen, mehr zu tun und auf langfristige Strategien zur CO2-Reduktion und Energieeffizienz zu setzen», so Rudolf Minsch, Präsident der Enaw. Es macht deshalb Sinn, das Instrument der Zielvereinbarung im Rahmen der CO2-Gesetzrevision zu stärken.