Laut einer Haushaltserhebung zur Internetnutzung 2019 des Bundesamts für Statistik (BFS) ist die Schweizer Bevölkerung im internationalen Vergleich besonders stark von Sicherheitsprobemen betroffen. Obwohl die Schweizer Bevölkerung eine hohe Internetaffinität aufweist, sind zahlreiche Risiken im Umgang mit dem Internet nicht zu unterschätzen. Zu typischen Gefahren zählen in der Regel Datenverluste, Cybermobbing oder Hacking auf Social-Media-Profile, aber auch finanzieller Schaden wegen Kreditkartenmissbrauch.
Mehr Internetnutzung, aber auch mehr Gefahren
Im 2019 surften demnach schon mehr als neun von zehn Personen in der Schweiz im Internet. Bei den Personen unter 55 Jahren waren es laut dem Bundesamt nahezu alle. Indessen hat sich auch die Nutzungsdauer verlängert: Inzwischen sind zwei Drittel der Bevölkerung mehr als fünf Stunden pro Woche online. Dadurch erhöht sich auch die Gefahr von Internetgefahren.
Die Schweiz sei von diesen Problemen deutlich stärker betroffen als die europäischen Länder im Durchschnitt. Bei 6 Prozent der Bevölkerung wurden demnach schon E-Mail- und Social-Media-Konten gehackt. In den 28 EU-Mitgliedstaaten waren es hingegen nur 2 Prozent, wie die Statistik weiter aufzeigt.
Ein ähnlicher Trend zeichnet sich ab bei Belästigungen, Diskriminierungen oder Mobbing infolge Missbrauch von persönlichen Daten. In der Schweiz seien demnach 4 Prozent der Bevölkerung von diesen Problemem betroffen, während in der EU gerade einmal 1 Prozent schon solchen Gefahren ausgesetzt waren.
Weniger Sicherheitssoftware im Einsatz
Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei Onlinekreditbetrug ab: In der Schweiz geben 4 Prozent der Bevölkerung an, in den letzten zwölf Monaten Opfer von von Kreditkartenbetrug infolge von Onlinezahlungen gewesen zu sein. Dieser Wert liegt laut dem BFS über dem europäischen Durchschnitt von 3 Prozent.
Brisant ist aber das Bild, das sich bei den ergriffenen Schutzmassnahmen abzeichnet: 2014 verwendeten demnach noch nahezu drei Viertel der Internetnutzer eine Sicherheitssoftware. Dieser Anteil sei in den letzten fünf Jahren sogar auf zwei Drittel gesunken.
Das BFS schlussfolgert, dass sich die Schweizer Bevölkerung nicht vollständig über die Risiken im Klaren sei. Es lasse sich jedoch nicht abschliessend beurteilen, ob das Manko auf unzureichende Kenntnisse oder auf übermässiges Vertrauen zurückzuführen sei.
In der «Omnimus»-Umfrage hat das Bundesamt für Statistik (BFS) die bedeutendsten Sicherheitsprobleme im Internet sowie die von Nutzern getroffenen Massnahmen zusammengefasst.