Erster Faktor: Wie sieht die Zukunft meiner Branche aus? Zukünftige Trends in der Branche können durch eine umfassende Benchmark-Analyse ermittelt werden. Es sollten dabei nicht nur Mitbewerber aus der eigenen Branche miteinbezogen werden, sondern auch Unternehmen aus anderen Branchen. Mit einer solchen Analyse können disruptive Innovationen für das eigene Unternehmen eruiert werden. Ausserdem gilt es, das eigene Netzwerk zu erweitern sowie sich aktiv digitale Kompetenzen anhand von Weiterbildungen anzueignen.
Zweiter Faktor: Habe ich das Know-how und die Ressourcen für den digitalen Wandel? Hier gilt es, die gesamte Organisationsstruktur zu überdenken, denn neue Prozesse bewirken auch eine neue Struktur. Jedes Unternehmen muss sich fragen, ob die richtigen Experten dafür im eigenen Unternehmen vorhanden sind. Folglich sollten gezielt Fachkräfte eingestellt sowie für gewisse Themen – wie beispielsweise künstliche Intelligenz – Advisory beigezogen werden.
Dritter Faktor: Wie bringe ich die digitale Kultur in die Belegschaft? Hier sollte ein Unternehmen auf Visionäre und Missionare im Unternehmen setzen, welche die digitalen Projekte vorantreiben. Ein essenzieller Punkt ist in diesem Hinblick auch das Change Management. Widerstände und Veränderungen sollten gezielt bearbeitet werden. Die Angst für Veränderung beginnt bereits in der Geschäftsleitung. Hier kann wie bereits erwähnt ein Advisory beigezogen werden. Wenn die Geschäftsleitung die neue digitale Kultur nicht vorlebt, sind Misserfolge in der Projektumsetzung vorprogrammiert. Damit die gesamte Belegschaft ein Verständnis für die digitale Kultur entwickelt, sind Guidelines zu erstellen, die klare und verständliche Rahmenbedingungen definieren. Ohne diese Rahmenbedingungen können sich die Mitarbeitenden in der neuen Kultur nicht orientieren.
Vierter Faktor: Wie konzipiere ich erfolgsversprechende digitale Geschäftsfelder? Ein Projekt sollte immer in Sprints definiert werden, damit ein Unternehmen laufend Optimierungen vornehmen sowie in einer frühen Phase erste Erfolge verbuchen kann. Positive Erfolgserlebnisse haben einen signifikanten Einfluss auf die Motivation der Mitarbeitenden und mindern gleichzeitig die Angst der Veränderung. Jedes Projekt sollte in einem frühen Stadium bereits einen Prototypen realisieren. Dank dieser Prototypen können die Kundenbedürfnisse laufend eruiert und abgefragt werden. Daraus resultiert ein iterativer Prozess, der in den einzelnen Projektphasen triviale Entscheidungen zulässt, die am Projektstart noch nicht definiert worden sind. Anhand dieser vier Erfolgsfaktoren können Schweizer KMU die Herausforderungen in der sich immer verändernden digitalen Welt zu ihren Gunsten nutzen.