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Unternehmen

Exportwirtschaft steuert auf Rekord zu

Exportwirtschaft steuert auf Rekord zu
Kleine und mittlere Unternehmen in der Schweiz gehen davon aus, dass in der zweiten Jahreshälfte steigende Exporte
Bild: Robert Altermatt

Die Schweizer KMU wollen in der zweiten Jahreshälfte 2021 durchstarten und von der Erholung nach der Pandemie profitieren. Das geht aus einer aktuellen Umfrage von Switzerland Global Enterprise hervor. Das Credit Suisse-Exportbarometer zeigt bereits Rekordniveau.

Der Trend vom Jahresbeginn hat sich gefestigt: 67 Prozent aller Schweizer KMU erwarten auch für die zweite Jahreshälfte steigende Exporte. Wie die aktuelle Studie von Switzerland Global Enterprise (S-GE) und Credit Suisse zu den KMU-Exportperspektiven zeigt, erreicht das Niveau beinahe die Werte aus den Rekordjahren 2018 und 2019.

44 Prozent der KMU wollen in neue Märkte expandieren, vor allem nach China, Russland, Indonesien, Grossbritannien und in die skandinavischen Länder. In der halbjährlich veröffentlichten Studie erhebt S-GE die Stimmung unter den Exporteuren, die Credit Suisse untersucht das wirtschaftliche Umfeld für den Schweizer Export.

Wie es in einer gemeinsamen Medienmitteilung heisst, hat das Credit Suisse-Exportbarometer die Rekordmarke schon erreicht: 3,1 Punkte sind der höchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Dieser Wert zeigt die Abweichung von der Nulllinie, die auf der Wachstumsschwelle liegt. Das langfristige Durchschnittswachstum der Schweizer Exporte um knapp fünf Prozent liegt bei einem Wert von 1,0 Punkten.

Andreas Gerber, Leiter Firmenkunden bei der Credit Suisse, rechnet damit, dass dieser Trend bald auch auf die Dienstleister durchschlägt: «Die globale Industrie und somit auch die Schweizer KMU profitieren von der Tatsache, dass die Konsumenten während der Krise mehr Geld für den Kauf von Gütern zur Verfügung hatten, weil die Einschränkungen vor allem den Dienstleistungssektor betrafen.
Während der Boom in der Industrie noch anhalten dürfte, erwarten wir mit den anstehenden Lockerungen auch im Dienstleistungsbereich ein deutliches Anziehen der Nachfrage.»

Als stärkste Störfaktoren während der Pandemie nannten 70 Prozent der befragten KMU Umsatzeinbussen im internationalen Geschäft. Zu den grössten Herausforderungen zählt eine Mehrheit auch die eingeschränkte Reisetätigkeit und unterbrochene Lieferketten.

Alberto Silini, Leiter Beratung bei S-GE, rät dazu, «Lehren aus der Krise zu ziehen, eine langfristige internationale Strategie zu entwickeln und sich gut auf die jeweiligen Markteintritte vorzubereiten. Denn auch die neue Normalität nach der Pandemie birgt viele wirtschaftliche und politische Unsicherheiten.»