Credit Suisse rechnet damit, dass das Niveau des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2019 erst Ende 2021 wieder erreicht wird. Zwar gäben die Schweizer Privathaushalte derzeit rund zwei Drittel der während des Lockdowns eingesparten Gelder wieder aus. Jedoch schwächten sich die Nachholeffekte zusehends ab, weshalb die Erholung in den kommenden Monaten an Schwung verlieren dürfte, schreibt Credit Suisse in der Medienmitteilung zu ihrem aktuellen «Monitor Schweiz».
Demnach prognostizieren die Ökonomen dieser vierteljährlich erscheinenden Publikation in den kommenden Monaten eine steigende Arbeitslosenquote von heute 3,3 auf 4,0 Prozent bis Mitte 2021. «Ein solcher Anstieg wird das Konsumwachstum erfahrungsgemäss bremsen, wenn auch nicht abwürgen.» Zudem lasse der Gewinneinbruch der Unternehmen eine magere Lohnrunde erwarten. Der Anteil der Unternehmensgewinne am BIP sei auf ein Rekordtief gesunken. Damit werde die Kaufkraft im nächsten Jahr sogar leicht abnehmen.
Und auch wenn die Schweiz mit einem prognostizierten BIP-Rückgang von 4 Prozent im internationalen Vergleich glimpflich davonkomme, so sei ihre Wirtschaft doch von massiveren pandemiebedingten Einschränkungen in anderen Märkten betroffen.
Die Zuwanderungsrate werde in diesem Jahr trotz zeitweise geschlossener Grenzen nur wenig tiefer liegen als im Vorjahr. Einer der Gründe dafür sei, dass der Zuzug genauso wenig möglich war wie der Wegzug. Doch ohne eine Erholung des Arbeitsmarkts dürfte die Zuwanderung weiterhin gedämpft bleiben. Der Wanderungssaldo (Einwanderung minus Auswanderung) werde sich in den kommenden Jahren bei etwas über 50'000 (2019: 53'000) einpendeln, so Credit Suisse.