Darf man mit den ärmsten Menschen dieser Welt Geschäfte machen? Ja, findet WECONNEX – sofern diese Menschen selbst Teil des Geschäfts werden. Das heisst, sie finden wirtschaftlichen Anschluss und profitieren davon nachhaltig und fair. Nur so lassen sich arme Regionen nachhaltig entwickeln. Und nur so lässt sich ein Wachstum durch Unternehmertum und damit das SDG 8 erreichen.
Weltweit leben rund 4 Milliarden Menschen von weniger als 3000 Dollar pro Jahr. Sie gehören zur untersten Schicht der wirtschaftlichen Pyramide. Auch wenn das Einkommen pro Kopf gering ist, so stellt es insgesamt dennoch ein gewaltiges Geschäftspotenzial dar.
Alle Parteien berücksichtigen
WECONNEX unterstützt mit ihren NEXUS-Projekten Kleinbauern und Fischer in der nachhaltigen Produktion von Nahrungsmitteln und schliesst sie an die nationalen Märkte an. Im Unterschied zu klassischen Ansätzen beteiligt ein Projekt alle involvierten Parteien über ein Genossenschaftsmodell – von den Bauern bis zu den Investoren. Das sorgt dafür, dass alle am gleichen Strick ziehen und Profite fair verteilt werden. Die Projekte kombinieren somit den Aufbau von Infrastruktur in ländlichen Gebieten mit geeigneten Geschäftsmodellen und streben ökologische, ökonomische und soziale Verbesserungen an.
Finanzierungsinstrumente kombinieren
Investoren erreichen mit ihrem Engagement echte Wirkung und fördern gleichzeitig Unternehmertum in den jeweiligen Ländern. Für Investoren ermöglichen die Initiativen langfristige Renditen – als Aktionär oder Darlehensgeber. In den Projekten engagieren sich neben kommerziellen Investoren Stiftungen und NGOs. Dieser sogenannte «Blended Finance»-Ansatz verringert dank Spendengeldern das Risiko für private Investoren. Auf der anderen Seite ermöglichen kommerzielle Gelder eine raschere Skalierung. Damit erreichen alle Parteien ihre Ziele und verbessern Wirkung und Nachhaltigkeit. Zu dieser Überzeugung gelangte beispielsweise auch der WWF Schweiz als Aktionär und Projektpartner von WECONNEX.
Paradigmenwechsel wagen
WECONNEX ist überzeugt, dass die Zukunft der Entwicklungszusammenarbeit im Aufbau inklusiver Geschäftsmodelle liegt. Dazu braucht es ein Umdenken bei den Hilfsorganisationen und den staatlichen Agenturen, aber auch bei den Investoren: «Impact Investing» heisst nicht nur investieren in Projekte mit geringem Risiko und hoher Rendite wie beispielsweise bei grossen Solaranlagen, Smart Materials oder Mikrokreditsystemen. Denn die grösste Wirkung erzielt man, indem Menschen direkt bei ihren Kernaktivitäten unterstützt werden – und das ist in Entwicklungsländern meist die Landwirtschaft oder die Fischerei. Diese Sektoren versprechen nicht die gleichen Renditen wie Technologieprojekte, dafür einen umso höheren Impact und langfristig einen fairen Gewinn.
* Lars Willi ist CEO und Inhaber von WECONNEX, Adrian Rutishauser Projektleiter beim Startup.