Die Rekrutierung geeigneter Fachkräfte ist keine leichte und vor allem eine ressourcenintensive Aufgabe. In grösseren Unternehmen wird die Fachkräftesuche von festangestellten Inhouse-Recruitern als Teil der Human Resources (HR) betreut, die Stelleninserate publizieren und aktiv im Markt nach geeigneten Kandidaten suchen. Dabei helfen neue Technologien wie Social-Media-Plattformen und eingekaufte Rekrutierungstools.
Kostenfolge nur wenn erfolgreich
Aber diese teure Investition rechnet sich für kleinere Unternehmen nicht. Da die Vergabe einzelner Suchaufträge an Agenturen kostspielig ist und lange dauern kann, werden Inserate häufig von Unternehmen selbst geschaltet. Dann wird erst einmal abgewartet, ob sich irgendwann passende Bewerber melden. Dieser Prozess ist langwierig und die zu vergebenden Stellen bleiben unbesetzt. Ist kein internes HR oder Recruiting vorhanden, muss diese Suche neben dem sonst schon dicht bepackten Tag an einer anderen Stelle im Unternehmen ihren Platz finden. Dieser beiläufige Rekrutierungskompromiss kann langfristig keine Lösung sein. Denn er ist ineffizient, ermüdend und belastet unnötig.
Die Auslagerung des Rekrutierungsprozesses – auch «Recruitment Process Outsourcing» (RPO) genannt – kann hier jedoch eine ideale Lösung darstellen. Diese ermöglicht es, einen externen Partner einzusetzen, der im Namen der Firma arbeitet und neben der Administration auch die aktive Kandidaten-Suche im Markt übernimmt. Der Vorteil für ein Unternehmen ist dabei, dass Kosten nur dann anfallen, wenn Stellen besetzt werden.
Lang- und kurzfristige Lösungen
Der Prozess entspricht demjenigen von grossen Unternehmen: Die Administration wird abgewickelt, Interviews werden geführt und Referenzen werden eingeholt. Damit ist die Ausgangslage im hart umkämpften Kandidatenmarkt ausgeglichen. Hinter jeder Suche steht ein Rekrutierungsprofi, der eine professionelle Abwicklung gewährt. Wenn langfristig Bedarf an dieser Dienstleistung besteht und immer wieder Stellen zu besetzen sind, macht es Sinn, den externen Partner nahe einzubinden, damit dieser als «eigener Mitarbeiter» auftritt. Zudem kann der Auftritt auf der Job-Seite des Unternehmens mittels eines geeigneten Tools gut aufbereitet und ansprechend gestaltet werden. Nach einmaliger Aufsetzung kann dies agil verwendet werden.
Eine Agentur kann den Rekrutierungsprozess aber auch übernehmen, ohne dabei an die firmeneigenen Systeme angebunden zu sein. Dies kann die richtige Lösung darstellen, wenn die Firma primär den Suchprozess und das Bewerbermanagement abgewickelt haben möchte und eine schnelle Lösung verlangt ist – beispielsweise, wenn ein neugegründetes Unternehmen noch keine HR-Abteilung hat und die Rekrutierung deshalb auslagert.
Einheitliche Positionierung
Unabhängig von der Art der Zusammenarbeit ist garantiert, dass die Ansprache im Markt im «Wording» der Firma erfolgt. Dieses ist von zentraler Bedeutung. Denn wer rekrutiert, positioniert sich als Unternehmen im Arbeitsmarkt. Der externe Partner garantiert, dass die Werte und die Vorteile eines Unternehmens einheitlich und zielgerichtet nach aussen getragen werden. Und dies alles nicht nur mit einem Inserat, sondern in der aktiven Ansprache von passenden Kandidaten.
Da bei der Zusammenarbeit mit einer Agentur in der Regel eine Person für die Rekrutierung verantwortlich ist, ist die Auftragserteilung vereinfacht. Der Recruiter kennt das Unternehmen und muss nicht immer wieder aufs Neue instruiert werden. Eine schnelle Abwicklung wird auch dadurch begünstigt, dass die Rekrutierungsfachkräfte den Arbeitsmarkt mit seinen Prozessen und Eigenheiten bestens kennen.
Klare Marktvorteile
Das eingebrachte externe Expertenwissen kann dem Unternehmen auch für künftige Rekrutierungen helfen. Ein Blick von aussen bietet zudem immer ein kritisches Hinterfragen, beispielsweise von Stellenprofilen, oder eine kritische Einschätzung der Marktchancen aufgrund der Anstellungsbedingungen. Und während der Zusammenarbeit wird auf individuelle Beratungsbedürfnisse eingegangen. Gerade in Anbetracht des Fachkräftemangels bieten diese Aspekte einen entscheidenden Vorteil. Denn gute Mitarbeitende zu finden, hat einen wichtigen Stellenwert in der Unternehmung. Der Kampf um die besten Fachkräfte hat schon lange begonnen und es ist von zentraler Bedeutung, auch als kleinere Unternehmung im Kandidatenmarkt aktiv zu sein. Die Auslagerung des Rekrutierungsprozesses macht genau das möglich, ohne dass eine Person festangestellt werden muss. Trotzdem ist längerfristig ein Recruiter an Bord – intern oder extern.