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Management

Euro-Skepsis bei Schweizer Unternehmen

Foto: Credit Suisse

Schweizer Unternehmen sind kritisch gegenüber dem Euro eingestellt. Dies zeigt eine Umfrage der Credit Suisse zu den Konjunktur- und Wechselkurserwartungen von Schweizer Unternehmen. Die Teilnehmer der Umfrage gehen für 2019 nicht von einem wirtschaftlichen Aufschwung in Europa aus. Auch in der Schweiz wird eine Abschwächung des Wachstums erwartet. Knapp die Hälfte der Unternehmen geht von einem Zinsanstieg der SNB bis Ende 2019 aus.

Die Credit Suisse hat Schweizer KMU und Grossunternehmen zu ihren Konjunktur- und Wechselkurserwartungen sowie ihrem Umgang mit Währungsrisiken befragt. Insgesamt nahmen rund 760 Unternehmen teil, welche vom Einzelunternehmen bis zum Grosskonzern reichen. Während mit 58 Prozent die meisten Umfrageteilnehmer davon ausgehen, dass sich das Wirtschaftswachstum in der Schweiz im Rahmen des Vorjahres bewegen wird, rechnet ein Drittel der Unternehmen eher mit einer Wachstumsabkühlung als mit einer -beschleunigung.

Dies deckt sich weitgehend mit der Einschätzung der Ökonomen der Credit Suisse. Zudem dürfte gemäss rund der Hälfte der befragten Firmenkunden die Schweizerische Nationalbank bis spätestens Ende 2019 erstmals seit dem Herbst 2007 die Zinsschraube anziehen.

Euro-Skepsis verbreitet

Bereits die Umfrageresultate der Vorjahre haben zum Vorschein gebracht, dass die Unternehmen von keinem starken Aufschwung in Europa und entsprechend von keiner Wiedererstarkung des EUR ausgehen. Für Ende 2019 erwarten sie im Durchschnitt einen EUR/CHF-Kurs von 1.15, während die Prognose der Credit Suisse bei 1.20 liegt. Für die Wechselkurspaare USD/CHF und GBP/CHF liegen die Prognosen der Umfrageteilnehmer bei 0.99 und 1.26 (CS-Prognosen: 1.00 und 1.40).

Was machen die Zentralbanken?

Die geldpolitische Entscheide ausländischer Zentralbanken werden als bedeutendstes Risiko für den Schweizer Franken wahrgenommen. Als «sicherer Hafen» erhält der Schweizer Franken insbesondere in Zeiten politischer oder wirtschaftlicher Unsicherheiten enormen Aufwertungsdruck. Gemäss den befragten Unternehmen dürften sich die geldpolitischen Entscheide ausländischer Zentralbanken wie der EZB und der USFED mitunter am stärksten auf die Entwicklung des Frankens auswirken. Als bedeutendstes nichtgeldpolitisches Risiko stufen sie die Haushaltsverschuldung in Italien ein. Am geringsten schätzen sie den Einfluss der aktuellen Brexit-Verhandlungen sowie einer sich abzeichnenden Wachstumsverlangsamung in China ein.

Ein Drittel ohne Absicherung von Währungsrisiken

Für die befragten Unternehmen stehen Ein- und Verkauf von Waren und Dienstleistungen in Fremdwährungen an der Tagesordnung. Naturgemäss liegen die Währungsrisiken bei Importeuren in erster Linie bei Kaufverträgen, welche zu 71 Prozent in Fremdwährungen abgewickelt werden. Verkäufe werden grösstenteils in Schweizer Franken abgerechnet.

Bei den Exporteuren werden neben den Verkäufen (72 Prozent) auch mehrheitlich Einkäufe (57 Prozent) in ausländischen Währungen – vorwiegend in EUR und USD – abgerechnet. Dies dürfte den Umstand widerspiegeln, dass deren Inputgüter in erster Linie aus dem Ausland stammen. Damit ist der Anteil der «natürlichen Absicherung von Währungsrisiken» bei Exporteuren deutlich höher. Von den Unternehmen mit einem EUR-Anteil von mindestens 20 Prozent (Einkauf- oder Verkaufswährung) sichern sich 27 Prozent mit Finanzinstrumenten gegen Währungsrisiken ab, während knapp ein Drittel komplett darauf verzichtet. Mehr zu den Ergebnisse bezüglich Devisenkursentwicklung und Währungsrisiken unter www.credit-suisse.com/devisen