Der Frauenanteil in den Verwaltungsräten knackt erstmals die 20-Prozent-Marke und steigt von 19 auf 21 Prozent. Gleich 88 Prozent der Unternehmen beschäftigen mindestens eine Verwaltungsrätin, auch das ein Rekordwert. 38 Prozent der vakanten Sitze wurden mit einer Frau besetzt. In den Geschäftsleitungen kletterte der Frauenanteil ebenfalls nach dem letztjährigen Rückgang auf 7 Prozent auf 9 Prozent. Allerdings sitzen nur gerade in 49 Prozent der Unternehmen Frauen in der Geschäftsleitung.
«Nach wie vor bleibt ein ausgewogener Gender Mix in den Geschäftsleitungen ein Generationenprojekt. Wir können diesem Thema in Zeiten von Fachkräftemangel und abflachender Migration nicht genügend Aufmerksamkeit schenken», kommentiert der Herausgeber des des schillinreport Guido Schilling.
Spitzenwert bei internen Beförderungen
Der überwiegende Teil der offenen Geschäftsleitungspositionen (68 Prozent) wurde intern besetzt. «2018 war ein Ausreisser, noch nie wurden derart wenige Frauen intern in die Geschäftsleitungen berufen. Dafür verzeichnen wir in diesem Jahr einen Spitzenwert sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern», meint Schilling. «Ein externes Geschäftsleitungsmitglied muss immer zwei Hürden nehmen: Es muss seinen Platz im Gremium sowie den Anschluss an das Unternehmen finden. Deshalb sind interne Entwicklungen zu begrüssen», meint Schilling.
Ausländeranteile eingependelt
Die Ausländeranteile haben sich in den Geschäftsleitungen bei 45 Prozent und in den Verwaltungsräten knapp unter 40 Prozent eingependelt. Über zwei Drittel der ausländischen Geschäftsleitungsmitglieder waren bereits in der Schweiz oder in einem Schweizer Unternehmen tätig, bevor sie ihre aktuelle Position antraten. Diese «Inländer» machen 31 Prozent aus, womit aktuell nur 14 Prozent der Geschäftsleitungsmitglieder direkt aus dem Ausland in ihre Position kamen.
Frauen im öffentlichen Sektor auf dem Vormarsch
Der öffentliche Sektor entwickelt sich Jahr um Jahr erfreulich mit aktuell 18 Prozent weiblichen Topkadern. «Der öffentliche Sektor hat schon lange erkannt, dass die Vereinbarkeit von Beruf und Familie der Schlüssel zu einer ausgewogenen Gender Diversity ist», führt Schilling aus, «deshalb gelingt es der öffentlichen Verwaltung überdurchschnittlich gut, qualifizierte weibliche Topkader zu gewinnen.»
Der schillingreport 2019 umfasst die 117 grössten Arbeitgeber der Schweiz sowie den Bund und alle 26 Kantone. Entsprechend wurden 875 Geschäftsleitungs-, 820 Verwaltungsratsmitglieder sowie 1034 Führungskräfte des öffentlichen Sektors in die Untersuchung einbezogen.
Der vollständige Report unter www.schillingreport.ch