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Management

«Wenn Messe, dann jetzt»

Die «Sindex» gilt nach zwei Veranstaltungen 2012 und 2014 als Leitmesse für die Schweizer Automatisierungs- und Technologiebranche. Vom 6. bis 8. September 2016 erfährt sie ihre dritte Aufführung. Vor dem Hintergrund der aktuell schwierigen Branchenkonjunktur kommt ihr eine besondere Bedeutung zu. Die «Technische Rundschau» sprach mit Douglas Krebs, Messeleiter der Sindex bei der Bernexpo Groupe, über den momentanen Stand der Dinge, geplante Veränderungen und das allgegenwärtige Thema «Industrie 4.0».

 

Herr Krebs, Hand aufs Herz: Sind Sie mit dem aktuellen Vorbuchungsstand der Sindex zufrieden?

Wir sind auf jeden Fall auf Kurs. Bis Ende 2015 hatten sich über 260 Aussteller angemeldet, das sind mehr als im Vergleichszeitraum vor drei Jahren. Aber ganz klar: 2016 wird für die Sindex zum Jahr der Wahrheit. Viele Unternehmen stehen seit dem 15. Januar 2015 unter erhöhtem Druck. Auf der anderen Seite spüren wir auch viel Rückenwind ...

Wie das?

Über 90 Prozent der Big Player sind bereits angemeldet, darunter auch einige, die vor zwei Jahren noch gar nicht dabei waren. Sie alle sind überzeugt, dass eine Messepräsenz in konjunkturell schwierigen Zeiten die richtigen positiven Impulse setzen kann – sowohl für die Aussteller als auch für die gesamte Branche. Wenn Messe, dann jetzt!

Vorsichtige Prognose: Kann man das Ergebnis von 2014 noch toppen?

Es gibt natürlich viele Unwägbarkeiten, vom Frankenkurs bis hin zu geopolitischen Verwerfungen. Wenn wir, Stand heute, eine einigermassen stabile Entwicklung erleben, sehe ich gute Chancen, mindestens die 430 Aussteller von 2014 zu erreichen. Ich blicke auf jeden Fall positiv in die Zukunft.

Werfen wir einen Blick zurück: Gibt es Lehren aus der Sindex 2014, die in die aktuelle Ausstellung einfliessen?

Selbstverständlich. Die Sindex ist ja eine noch recht junge Messe, kann also durch Erfahrung nur dazulernen. Wir haben vor allem zwei Punkte verändert, die augenfällig sind. Das betrifft zum einen die Besucherführung ...

Die ja 2014 vor allem bei der Anbindung von Halle 1.2 ein wenig in der Kritik stand ...

Genau, deshalb ja auch die Änderung, um alle sechs Hallen gleichwertig zu integrieren. Dazu wird es einen Eingang direkt in Halle 1.1 geben. Sie war vor zwei Jahren für die Sonderschau «Technologie erleben» reserviert und wird in diesem Jahr als volle Ausstellungshalle genutzt, ebenso wie die Halle 1.2.

Und die zweite Neuerung?

Das betrifft die Logistik und damit in erster Linie die Aussteller. Wir haben das Logistikkonzept komplett umgestellt, sodass der Auf- und Abbau deutlich effizienter ablaufen kann.

Die Sindex steht in diesem Jahr ganz unter dem Motto «Industrie 4.0». Wie wird sich das im Messekonzept niederschlagen?

Wir liegen mit diesem Thema voll im Trend, wie auch das diesjährige World Economic Forum gezeigt hatte. Fragen wie: «Wo steht die Schweiz bei diesem Thema?», oder: «Welche Möglichkeiten bieten Unternehmen im Rahmen von Industrie 4.0 ihren Kunden, um Abläufe effektiver und damit wettbewerbsfähiger zu gestalten?», müssen natürlich primär die Aussteller beantworten. Unterstützend dazu wird es ein Forum geben – übrigens in Halle 2.1 – mit Vorträgen, aber auch Live-Schaltungen in Unternehmen. Wir möchten dort aufzeigen, wie in der Schweiz heute automatisiert wird, und was man tun muss, um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Das tönt spannend.

Geplant ist, dass die Besucher konkrete Handlungsanweisungen an die Hand bekommen und dadurch einen direkten Wissenstransfer in ihr Unternehmen machen können. Unser Anspruch ist, einen roten Faden zum Thema Industrie 4.0 zu bieten, nach dem Motto: «Heute bereits die Lösungsansätze von morgen erfahren.»

Wobei sicherlich nicht wenige Besucher mit Begriffen wie «Industrie 4.0», «Big Data» oder «Internet of things» wenig bis gar nichts anfangen können.

Deshalb ist es wichtig, diesen roten Faden zu knüpfen. Einerseits, um ein wenig Licht ins Dunkel der Begriffsverwirrungen rund um Industrie 4.0 zu bringen; andererseits, um Lösungsansätze zu bieten. Ideal wäre es, wenn der Besucher nach der Messe qualifizieren kann: «Was ist Industrie 4.0 und was nicht?». Und: «Wie können ich oder mein Unternehmen davon profitieren?». Ich bin zuversichtlich, dass wir dieses doch sehr komplexe Thema entsprechend aufbereiten können.

Auf welche Aktivitäten kann sich der Besucher sonst noch freuen?

Da sollten wir an erster Stelle den Wettbewerb «Grand Prix Automatiker» nennen, der in diesem Jahr seine zweite Aufführung erlebt. Ein Event, der ideal zur Sindex passt. Unser Dank dafür geht an die «Technische Rundschau».

Gerne.

Ebenfalls stattfinden werden wieder die Sonderzonen «Electronic City», «Swiss Sensor Market» und «Swiss Solution Market». Da haben wir am bisherigen Konzept nichts geändert; das hat sich in der Vergangenheit gut bewährt.

Gut gelungen scheint auch die Integration der Westschweiz durch die Lage der Messe in Bern. Ist das ein weiterer Pluspunkt für die Sindex?

Ganz klar. Die Sindex ist eine nationale Messe, und wir versuchen alle Regionen einzubinden. Bern profitiert hier natürlich von der Nähe zur Westschweiz. Wir investieren aber auch gezielt in die Besucherwerbung in der Romandie – das wird auch in Zukunft so bleiben.

Bernexpo AG
3000 Bern 22, Tel. 031 340 11 11
sindex@bernexpo.ch