Die Allfinanzstrategie von Banken und Versicherungen hat in der Schweiz eine Berg- und Talfahrt hinter sich. Immer wieder wurde der Versuch unternommen, Banken und Versicherungen unter einem Holding-Dach, aber stets mit separaten Marken zu vereinen. Mit mässigem Erfolg.
Vermutlich haben die Kundinnen und Kunden unterschiedlich tradierte Vorstellungen und Erwartungen an eine Bank und Versicherung. Interessant: Einer Umfrage im Rahmen einer Master Thesis zufolge würden Kundinnen und Kunden eher Versicherungsprodukte von Bankberatenden als umgekehrt kaufen.
So nahe die beiden Geschäftsfelder unter der Branchenbezeichnung Finanzdienstleistungen vermeintlich beieinanderliegen, so unterschiedlich sind die Anforderungen an die Beraterinnen und Berater für Versicherungs- und Bankprodukte. Diesem Umstand hat Baloise nun mit einem mutigen Schritt Rechnung getragen:
Die Baloise Bank SoBa und die Basler Versicherungen befolgen seit Ende Oktober 2022 eine Einmarken- oder wie es in diesem Fall treffend heisst «Branded House»-Strategie unter der starken Marke Baloise. Vor der Lancierung erfolgte ein schönes, klares Redesign.
Aber in denselben Filialen gibt es nach wie vor getrennte Vertriebsorganisationen bzw. spezifische Beratende. Gut möglich, dass die Baloise dank diesem wichtigen Unterschied zur ersten All-finanzmarke der Schweiz wird, die richtig Erfolg haben wird.