Wurden Sie schon auf Clubhouse eingeladen? Die gehypte soziale Audioplattform nutzte die Gunst der Stunde in der entsozialisierten Coronazeit. Und einen uralten Marketingtrick zum Launch. Die künstliche Verknappung eines Angebots erhöht bekanntlich die Nachfrage.
Auf Clubhouse gelangen nur jene, die von jemandem eingeladen werden, welche die primär bei Digital-Workers begehrte App bereits nutzen. Wer den Zugang geschafft hat, kann gleich losparlieren. Wo, wann und zu was auch immer. Die Identität ist nur hörbar und vorbereitet muss man nicht sein.
Aber trotzdem ist Clubhouse nichts für Introvertierte. Wer sich in den Diskussionen Gehör verschaffen will, braucht eine Portion Hedonismus, muss sich öffnen und bereit sein, Persönliches zu teilen. Reflektierte Inputs werden zwar gehört, aber provokative Ansichten und persönliche Erlebnisse heizen die Diskussion an.
Die Inhalte der Clubhouse-Sessions sind vielfältig. Von den noch dominierenden digitalen Contents, welche die neusten Tipps und Tricks teilen, über Lebensberatung bis hin zu kollektiver Empörung über aktuelle Geschehnisse, sind den Themen kein Grenzen gesetzt. Vor der Pandemie konnten diese Gespräche in einer Bar geführt werden, heute gibt es dafür immer mehr Soziale Medien.
Ps. Wussten Sie, dass Clubhouse nicht gleich Clubhouse ist? Es gibt seit geraumer Zeit eine Projektmanagement-Software mit derselben Wortmarke und in der Schweiz hat ON 2020 Clubhouse für Bekleidungsstücke eingetragen.
Ob der Hype um und auf Clubhouse anhält, wird sich weisen. Zumindest bezüglich Datenschutz und wegen Rassismus-Vorwürfen steht die neuste Audioplattform bereits unter Druck. Und Konkurrent Audio Rooms hat Grosses vor.