5. Sept. 2012

Aluminium: Verluste und ungewisse Aussichten

«Trotz laufender Produktivitätssteigerungen und Investitionen in neue Maschinen sowie in die Entwicklung immer komplexerer Aluminium-Leichtbauteile, mit denen die Schweizer Aluminiumindustrie vor allem im Transportwesen international eine führende Position einnimmt, mussten unsere Mitgliedsunternehmen im 1. Halbjahr 2012 eklatante Auftragseinbussen hinnehmen», sagte Markus Tavernier, Präsident des Aluminium-Verbandes Schweiz.
Das Auftragsvolumen bei den Schweizer Presswerken schrumpfte in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 9,4% von 33`329 Tonnen auf 30`186 Tonnen. Beim Auftragseingang im Inland betrug der Rückgang sogar 13,5%; beim Export waren es 6 % weniger. «Gegenüber dem Schnitt der Jahre 2008 bis 2011 beläuft sich die Reduktion auf 5,3%», unterstrich Verbandsgeschäftsführer Marcel Menet.
Gemäss einer Umfrage unter den Vorstandsmitgliedern des alu.ch wurden befriedigende Produktionsauslastungen in erster Linie durch Ablieferungen in die Anwendermärkte Bauwesen, Verpackungen sowie Flugzeug- und Automobilindustrie erzielt. Dank innovativer Strukturguss-Leichbauteile aus Aluminium für neue energieeffiziente und umweltschonende Fahrzeuge zur Reduktion des CO2-Ausstosses entsprachen die Aufträge hier, insbesondere von deutschen Automobilherstellern, den Erwartungen.
Stark rückläufig (minus 13 bis 20%) gegenüber dem 1. Halbjahr 2011 verhielt sich hingegen die Nachfrage bei den Halbzeugen in der Solar-, Elektro- und Maschinenbauindustrie. Dies wirk sich auch auf die Preise aus: «Bei den meisten Auftragsverhandlungen werden derart massive Preissenkungen von den Kunden verlangt, dass sich selbst bei Erhalt des Auftrags kaum mehr rentabel wirtschaften lässt“, erklärte Verbandsgeschäftsführer Marcel Menet. (pd/ra)
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