Suva senkt Prämien 2013 erneut
Die Suva hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2011 hinter sich. Die Rechnung schliesst mit einem Gewinn von 123 Millionen Franken (Vorjahr: 244 Millionen). Finanzchef Ernst Mäder: «Angesichts der widrigen Umstände an den Finanzmärkten kann das Ergebnis als gut bezeichnet werden. Zum positiven Abschluss haben vor allem die rückläufigen Versicherungskosten beigetragen, insbesondere die sinkende Anzahl neuer Invalidenrenten.»
Die unter Berücksichtigung der schwierigen Marktverhältnisse gute Anlageperformance von 0,2 Prozent (5,6 Prozent) auf den breit diversifizierten Kapitalanlagen von 38 Milliarden Franken (Marktwert) trägt zu einer sicheren Finanzsituation bei. Der finanzielle Deckungsgrad liegt bei soliden 118 Prozent (121 Prozent). Das Anlagevermögen sichert langfristig die Renten von rund 100 000 Rentenbezügern. An sie fliessen monatlich rund 140 Millionen Franken als Invaliden- und Hinterlassenenrenten.
Dank wirksamer Prävention, Schadenmanagement,Kostenkontrolle und Risikomanagement bei den Finanzanlagen kann die Suva die Prämien für 2013 erneut senken: In der Berufsunfallversicherung um durchschnittlich 2 Prozent, in der Nichtberufsunfallversicherung um durchschnittlich 1 Prozent. Die effektive Prämie hängt aber stets vom Risiko des Betriebs und der Branche ab, weshalb im Einzelfall auch Prämienerhöhungen möglich sind.
Neben den Massnahmen zur Prämiensenkung kann die Suva 2013 erstmals sogenannte Ausgleichsreserven abbauen. Diese werden vorausschauend laufend aus Prämieneinnahmen und Finanzerträgen gebildet. Zweck der Ausgleichsreserven ist, die Prämien während einer Rezession stabil halten zu können und die Betriebe in wirtschaftlich schwierigen Zeiten nicht mit zusätzlichen Lohnnebenkosten belasten zu müssen. Ulrich Fricker: «Es ist das Privileg einer Sozialversicherung, dass wir uns nicht den Mechanismen kurzfristiger Gewinnmaximierung unterordnen müssen, sondern langfristig im Sinne unser Versicherten agieren können.» Da die Reserven der Berufsunfallversicherung in einigen Branchen das vorgesehene Maximum erreicht haben, erfolgt eine ausserordentliche Rückvergütung im Umfang von 50 Millionen Franken, was die Prämien der Berufsunfallversicherung um durchschnittlich 3 Prozent verbilligt.
Neurenten seit 2003 halbiert
Die Zahl der gemeldeten Unfälle und Berufskrankheiten nahm 2011 um 1,6 Prozent auf 466 424 zu, wobei die Nichtberufsunfälle etwas stärker anstiegen als die Berufsunfälle (2,8 Prozent versus 2,2 Prozent). Allerdings war die Zunahme insgesamt weniger ausgeprägt als im Vorjahr (2,2 Prozent). Erneut erreichte die Zahl der neu festgesetzten Invalidenrenten mit 1727 einen Tiefststand seit Einführung des Unfallversicherungsgesetzes im Jahr 1984. Gegenüber dem Rekordjahr 2003 mit 3357 Neurenten entspricht dies nahezu einer Halbierung. Die Suva führt diese Entwicklung auch auf die konsequenten Wiedereingliederungsmassnahmen zurück.
Als nicht gewinnorientierte Sozialversicherung gibt die Suva eingesparte Kosten in Form von Prämiensenkungen an ihre Versicherten zurück. Einen massgeblichen Beitrag dazu leisten verschiedene kostendämpfende Massnahmen. So kontrolliert die Suva jährlich 2 Millionen Rechnungen elektronisch und manuell. Damit kann sie verhindern, dass 100 Millionen Franken ungerechtfertigterweise ausbezahlt werden. Konsequent geht die Suva auch gegen Versicherungsmissbrauch vor, indem sie jährlich mehrere hundert Fälle prüft. Pro aufgedecktem Missbrauchsfall spart die Suva bis zu einer halben Million Franken. Bis Ende 2011 wurden insgesamt 308 Fälle rechtskräftig abgeschlossen, was Einsparungen von rund 64 Millionen Franken entspricht.
Präventionsprogramm
Neben der Verhütung von Berufsunfällen mit dem Präventionsprogramm «Vision 250 Leben» Verhindern von 250 tödlichen Arbeitsunfällen und schweren Invaliditätsfällen innert zehn Jahren setzt die Suva einen weiteren Schwerpunkt beim korrekten Umgang mit dem Werkstoff Asbest bei Abbruch- und Umbauarbeiten. In der Baubranche gelang 2011 mit der «Sicherheits-Charta» der Startschuss zur engeren Zusammenarbeit zwischen Gewerkschaften, Arbeitgebern und Planern, die sich für mehr Sicherheit einsetzen wollen. Bei der Prävention von Freizeitunfällen liegt das Schwergewicht beim Wintersport, Fussball und Velofahren.
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