14. Aug. 2014

«Einkaufsstrategie jenseits grosser ERP-Systeme»

Herr Elkuch, welche Produkte und Dienstleistungen bieten Sie Ihren Schweizer Kunden an?

Der Hauptfokus liegt auf dem Thema «Supplier Relation Management  – SRM». Damit geben wir Unternehmen Lösungen an die Hand, wie sie zu ihren Lieferanten kommen, Ausschreibungen strukturieren wie auch publizieren und wie sie ihre Lieferanten ganzheitlich managen können. Das zweite Thema ist eProcurement, also klassische Multi-Lieferantenkatalog-Lösungen. Dazu kommt «Electronic Data Interchange», kurz EDI, um einen komplett medienbruchfreien Ablauf von der Bestellung bis hin zur Rechnung sicherzustellen. Best-Practise-Anwendungen aus sehr vielen realisierten Projekten in Europa runden unser Portfolio hier ab.

Können Sie einfach Marktdurchdringungsstrategien anderer Länder auf Schweizer Verhältnisse übertragen?

Vertriebsstrategien 1:1 auf einen anderen Markt zu übertragen, ist aus meiner Sicht immer schwierig. In der Schweiz ist es dann nochmals ein wenig verschärft, weil wir hier diese Insel in Europa sind. Das sind sicher Herausforderungen, denn Schweizer Unternehmen sind eher verhalten und kaufen gerne auch bei Schweizer Unternehmen ein.

Ist es generell aufwendiger geworden, eProcurement oder andere IT-Themen wie ERP oder SCM den Unternehmen näherzubringen?

Es ist gewiss schwierig, solche Lösungen an Unternehmen heranzutragen. Aber ansonsten glaube ich überhaupt nicht, dass Unternehmen einen Haken an diese IT-Themen gemacht haben. Im Gegenteil; ich komme immer wieder in sehr namhafte und grosse Unternehmen, die nach wie vor noch auf Papier arbeiten und glauben, eine Excel-Tabelle ist bereits elektronische Beschaffung. Diesen Unternehmen zu erklären, dass es noch was anderes als Excel gibt, ist nicht ganz so tri­vial. Aber genau an dieser Stelle steige ich sehr oft ein. Die Verantwortlichen sind dann auch meistens grundsätzlich interessiert, aber die Grössenordnung der Investitionen darf für sie nicht zu hoch sein.

Wie sieht es mit der Anbindung Ihrer Lösungen an Produkte von SAP, Infor oder anderen ERP-Systemen aus?

Gerade die Konnektivität zu SAP oder zu anderen Lösungen im ERP-Umfeld muss gewährleistet sein. Denn ein ERP-System ist nicht immer zwingend ein gutes Beschaffungstool. Selbstverständlich haben führende ERP-Systeme sehr leistungsstarke, eigene Lösungen. Doch das ist auch immer eine Frage der Investitionen: Möchte man sich ein Modul eines grossen Herstellers leisten oder setzt man auf eine investitionsschonende Speziallösung? In der Schweiz bin ich im Moment nur in Unternehmen vertreten, die grosse ERP-Systeme im Einsatz haben und sie auch für die Beschaffung nutzen, aber durchaus eine Strategie fahren, die davon weggeht.

DIGnewtron (Schweiz) AG

8050 Zürich, Tel. 044 308 38 62

support@dignewtron.com