11. Sept. 2014

Schätze per Mausklick bergen

(pi) Stephan Gemke und Beat Trösch wollen verborgene Schätze heben, die ansonsten in den Lagern der Schweizer Industrieunternehmen verstauben. «Das Lager ist eine Goldgrube, und wir wollen Maschinenbauern eine Plattform bieten, mit denen sie diesen Goldschatz heben können», verdeutlichen sie die Vision von Industrialboard.com, einem branchenübergreifendem Onlinemarktplatz für Indus­triegüter und Ersatzteile.

Die Onlineplattform ist vom Schweizer Maschinenbauer Daet­wyler Industries initiiert worden. Für Firmeninhaber Peter Daetwyler war es ein Bedürfnis, die obsoleten Teile und Baugruppen aus dem Ersatzteillager mittels eines Marktplatzes auf eine einfache Art und Weise zu verkaufen. Denn wie seinem Unternehmen ergeht es auch anderen Fertigungsbetrieben oder Maschinenbauern: Ihre Lager sind voll, weil ihnen entweder die Reichweite in der Vermarktung fehlt oder viele auf übriggebliebenem Material sitzen, das durch Änderungen an Produkten oder ganzer Baugruppen nicht mehr benötigt wird. Dabei handelt es sich vielfach um wertvolle, neuwertige Ware, die anderweitig durchaus zum Einsatz kommen kann.

Die Frage ist: Wie kann man diese Teile an den Mann/die Frau bringen? Industrialboard.com bietet diese Möglichkeit. Das Mitmachen ist laut Beat Trösch, Vertriebsleiter der Industrialboard GmbH, sehr einfach: «Zunächst lädt man die Artikel direkt aus Excel, dem ERP-System oder händisch auf die Plattform hoch, dann verknüpft man sie mit den Produktbildern, wofür wir extra eine Foto-App entwickelt haben. Schlussendlich muss nur noch ein Preis eingeben werden. Optional können noch ergänzende Produktbeschreibungen, Anleitungen oder Baupläne hinzugefügt werden. Das war es schon.» Kosten entstehen übrigens erst, wenn Teile verkauft werden.

Netter Nebeneffekt: Die Produktseiten werden suchmaschinengerecht aufbereitet, sodass die Güter bereits vor dem eigentlichen Besuch von Industrialboard.com auf Google gefunden werden können. Auch eine Übersetzung der Produktdetails in ost- und südeuro­päische Sprachen ist vorgesehen.

«Dank dieser Vorgehensweise erzielen wir von Beginn an eine grös­sere Reichweite, als es ein einzelner Onlineshop oder ein Listingportal leisten könnte. Das wiederum erhöht die Wahrscheinlichkeit eines Verkaufs», erhofft sich Industrial­board-Geschäftsführer Stephan Gemke eine erfolgreiche Umsetzung des Geschäftsmodells.

Dafür spricht seiner Meinung nach auch die einfache Nutzung des Portals: «Bei uns braucht es weder ein langwieriges Übertragen der Produktfotos von der Digicam auf die Plattform noch muss man sich den Kopf um möglichst verkaufsfördernde Produktbeschreibungen machen. Dieser Prozess ist automatisiert.»

Einmal eingestellt, bleibt ein Produkt bis zu seinem Verkauf gelistet. Denn schliesslich verkauft sich ein Getriebemotor oder eine komplexe Baugruppe nicht so schnell wie eine Waschmaschine oder Stereoanlage, die auf Ebay angepriesen wird.

«Ein Wachstum von 400 Prozent innert kurzer Zeit»

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