Einkäufer: Vielseitiger Job mit Zukunft
www.procure.ch/Einkaufsstudie
Die von der ETH Zürich im Auftrag von procure.ch, Fachverband für Einkauf und Supply Management, durchgeführte Studie bei 1266 im Einkauf tätigen Personen zeigt, dass weit über die Hälfte der Befragten hauptsächlich strategische Aufgaben wahrnimmt (79,9 Prozent) oder in der Projektarbeit tätig (65,2 Prozent) ist. Hier kann der Einkauf auch den grössten Wert schaffen. Ganz vorne mit dabei sind: Pflege von Lieferantenbeziehungen (80,6 Prozent), Vertrags-und Preisverhandlungen (79,5 Prozent) sowie Preisanalysen und -vergleiche, gefolgt von Optimierung des Lieferantenpools sowie der Lieferantenauswahl, -bewertung, und -entwicklung mit 68,6 Prozent.
Allerdings zeigt die Studie auch, dass sich Einkäufer häufig nicht ausschliesslich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Sie nehmen zusätzlich Funktionen in der Logistik (17,8 Prozent aller Befragten), in der Projektleitung (16,5 Prozent), im Produktmanagement (5,1 Prozent), in der Produktentwicklung (4,8 Prozent) oder im Bereich Infrastruktur/Facility Management (4,7 Prozent) wahr. Mehrere Funktionen auszuüben kann die abteilungsübergreifende Zusammenarbeit fördern. Allerdings bleibt häufig nicht ausreichend Zeit, sich um strategische Aufgaben im Einkauf zu kümmern.
Bei jedem zweiten Unternehmen kommen 41 Prozent und mehr des Beschaffungsvolumens aus dem Ausland. Die Top-5-Einkaufsländer sind Deutschland, Italien, Frankreich, Osteuropäische Länder und Grossbritannien. Der hohe Auslandsbeschaffungsanteil unterstreicht die Internationalität der Zulieferketten Schweizer Unternehmen. Demzufolge ist für mehr als 75 Prozent der Befragten das Beherrschen einer Fremdsprache eine Voraussetzung: Über 50 Prozent geben an, über Englischkenntnisse auf verhandlungssicherem Niveau zu verfügen.
In Bezug auf ihre zukünftige Karriereentwicklung sind 60 Prozent der Befragten mit der Tätigkeit im Einkauf eher oder sogar sehr zufrieden. An oberster Stelle nennen 35 Prozent der Befragten die Vielseitigkeit der Aufgaben im Einkauf. Danach folgen Kriterien wie Kunden- und Lieferantenkontakt sowie Preisverhandlungen. Ferner ist den Befragten die Einflussmöglichkeit auf den Unternehmenserfolg (an sechster Stelle genannt) ebenfalls sehr wichtig.
Zusammengenommen spricht dies einerseits für die sozialen Tätigkeiten und andererseits für die Leistungsaspekte, die den Einkauf besonders interessant machen. Gehalt wurde am seltensten als Grund für die Attraktivität der Tätigkeit im Einkauf genannt. Dennoch stimmt die Entlohnung (siehe Kasten «Auf einen Blick»).
Für die vielseitigen Aufgaben müssen Einkäufer entsprechende Fach-, Methoden- und Sozialkompetenzen mitbringen oder bereit sein, sich diese anzueignen. Um den hohen Anforderungen gerecht zu werden, haben sich 63,5 Prozent der Befragten zum Einkaufsfachmann oder zum Einkaufsleiter weitergebildet und sich quasi als «Profis» dem Einkauf langfristig verschrieben.
Fast die Hälfte der Befragten sieht einen Fachkräftemangel im Einkauf. Jedoch geben auch mehr als die Hälfte an, dass ihr Unternehmen nichts gegen den Fachkräftemangel unternimmt. Einerseits ist dies kritisch für die Unternehmen, andererseits bietet dies aber Chancen für Personen, die ihre berufliche Zukunft im Einkauf sehen.
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