9. Apr. 2015

Fussfessel als Exportchance

(pi) Die Geschichte beginnt im Jahr 2006, als eine Begegnung zum Schlüsselereignis wurde. Der Romand José Demetrio, gelernter Elektriker und damals Projektmanager für industrielle Sicherheitslösungen, unterhielt sich mit dem Direktor einer grossen Westschweizer Strafanstalt. Der beklagte sich über eine chronische Überbelegung. Wohin nur mit all den Straftätern?

Mit dieser Schwierigkeit haben weltweit viele Gefängnisse zu kämpfen, nicht zuletzt, wenn die Bevölkerung so stark wächst wie in vielen Schwellenländern. Gleichzeitig gewinnen China, Indien, die ASEAN-Staaten und andere asiatische, afrikanische und lateinamerikanische Länder zunehmend an Wirtschaftskraft. Ernst & Young rechnet damit, dass bis 2030 weitere drei Milliarden Menschen zur globalen Mittelschicht hinzustossen werden, fast ausschliesslich aus Schwellenländern.

Dies führt nicht nur zu mehr Kaufkraft in der Bevölkerung und höheren Ansprüchen an öffentliche Infrastruktur. Es bewirkt auch mehr staatliche Investitionsfähigkeit und -freudigkeit; eine Chance für Schweizer Qualitätstechnologie. Geosatis hat diese Chance genutzt.

Die Überbelegung von Gefängnissen ist eine delikate Angelegenheit, geht es doch häufig um weitreichende Fragen zur nationalen Sicherheit. Demetrios Gesprächspartner formulierte klare Vorstellungen zur Entlastung der Vollzugsbehörden: Es müsse bessere Möglichkeiten für den teilweisen Strafvollzug in begleiteter Form ausserhalb der Anstalten geben. Doch wie ist ein solcher pannenfrei zu gewährleisten? Sicherheitsvorkehrungen wie elektronische Fussfesseln sind anfällig.

José Demetrio liess das Gespräch nicht mehr los. «Es muss doch im Land der Uhren und mechanischen Präzision eine Lösung für dieses Problem geben», sagte er sich. So fasste er den Entschluss, selber etwas zu erfinden. Gemeinsam mit dem Deutschschweizer Telekommunikationsprofi Urs Hunkeler entwickelte er eine neuartige elektronische Fussfessel.

2011 gründeten Demetrio und Hunkeler die Geosatis SA. Ihre Fussfessel ist aus extrem stabilem Kunststoff gefertigt und bietet aufgrund ihres geringen Gewichts hohen Tragekomfort. Darin integriert ist eine intelligente und benutzerfreundliche Software, die eine zuverlässige elektronische Rundumüberwachung im externen Vollzug garantiert.

Geosatis entschied sich für eine offensive Exportstrategie und hat in Südafrika bereits einen ersten Volltreffer gelandet. Die lokale Regierung hat 2014 eine Grossbestellung für die elektronische Fussfessel aufgegeben. Und dies ist nur der Anfang, ist Demetrio überzeugt: «Das Potenzial für unsere Erfindung auf dem gesamten Weltmarkt ist riesig.» Enorme Interessensbekundungen, die Geosatis fast täglich aus allen Himmelsrichtungen erreichen, stützen seine These. Die Folge: Zur Final-Nominierung für den Export Award 2015 in der Kategorie «Step-in» haben die bisherigen Erfolge bereits qualifiziert.

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