8. Sept. 2016

Wandel dank den eigenen Mitarbeitenden

Die Coperion K-Tron (Schweiz) GmbH hat sich im Bereich des Schüttguthandlings etabliert. Ihre Dosiergeräte stehen in zahlreichen Produktionsstätten auf der ganzen Welt. Allerdings sieht sich das Unternehmen mit steigenden Kosten bei der internen Projektabwicklung konfrontiert. Hohe Fehlerquoten bei der Abwicklung der Kundenprojekte führen zu unnötigen Kosten und Qualitätsverlusten bei den Engineering-Dienstleistungen. Nun haben sich die Mitarbeitenden das Ziel gesetzt, die Projektabwicklung zu reorganisieren.

Die in der Engineering-Abteilung verursachten Fehler beeinflussen die ganze interne Projekt­abwicklungskette und verursachen hohe Kosten in Form von unnötig verbrauchten personellen und materiellen Ressourcen. Detaillierte Analysen enthüllten die fehlende Definition der Produktstruktur als eine Ursache. Das tiefe Durchschnitts- und Dienstalter wurde für die Wissensdefizite verantwortlich gemacht. Für die Projektleitenden herrschen häufig erschwerte Bedingungen, da ihre Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen nicht klar definiert sind. Auch die Motivation der Mitarbeitenden leidet darunter.

Für die Definition der Handlungsfelder wurde eine aus Engineering-Mitarbeitenden bestehende Task Force eingesetzt. Neben der Analyse der Produktstruktur wurde auch der Schulungsbedarf der Mitarbeitenden ermittelt und der Stellenbeschrieb auf die Kongruenz der A-K-V (Aufgabe, Kompetenz, Verantwortung) überprüft. Die Mitarbeitenden wurden von Anfang an miteinbezogen, befragt und motiviert. Der Arbeitsablauf wurde dank der Erarbeitung eines neuen Konfigurators stark vereinfacht. Die Software bildet die Struktur der Dosiergeräte und deren Optionen und Komponenten genau ab. Das ermöglicht es, ein Gerät in kurzer Zeit komplett zu konfigurieren und dessen Stückliste in das ERP-System einzuspeisen. Organisation und Durchführung der Schulungen erledigen die Mitarbeitenden.

Um die Arbeitssituation der Projektleitenden zu verbessern, wurde ein Stellenbeschrieb erarbeitet, der es ihnen ermöglicht, ihre Anweisungen durchzusetzen und so die Hauptverantwortung für die Projekte zu übernehmen. Die Ausarbeitung eines gesamtheitlichen Konzepts ermöglicht es, die Effizienz der Projektabwicklung zu erhöhen, die Fehlerquote zu reduzieren und die Verantwortungen klar zuzuweisen.

Für eine solche Veränderung ist die Unterstützung der betroffenen Mitarbeitenden unabdingbar. Gelingt dies nicht, werden die Gegenkräfte den Wandel zum Scheitern bringen und die angedachten Massnahmen können nicht umgesetzt werden. Die Coperion K-Tron (Schweiz) GmbH spart dank diesen Massnahmen nicht nur Kosten ein, sie verbessert auch die Arbeitssituation ihrer Mitarbeitenden. Die Herausforderung für die Engineering-Abteilung besteht darin, die Ausdauer für den langwierigen Wandel aufrecht zu halten und die Verankerung der neuen Prozesse zu kontrollieren. Wenn sich die Prozesse etabliert haben, wird die Effizienzsteigerung der Projektabwicklung in der ganzen Firma spürbar sein.

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