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Start-up

Grosse Ehre für Berner Start-up

Das Berner Start-Up «Recircle» hat den Swiss Economic Award 2020 in der Kategorie Produktion/Gewerbe gewonnen. Auszeichnet wurde das Jungunternehmen von Gründerin und CEO Jeannette Morath für ihre Geschäftsidee von kreislauffähigen, ökologischeren und erschwinglichen Mehrwegverpackungen für die Gastronomie.

Die Freude im achtköpfigen Team des Berner Start-Ups «Recircle» war gross, als dieses am diesjährigen Swiss Economic Forum mit dem bedeutenden Award für Jungunternehmen ausgezeichnet wurde.

«Es ist für mein Team und mich eine riesige Anerkennung für die Aufbauarbeit der vergangnen vier Jahre. Denn wir sind überzeugt, dass Verpackung in einen Ressourcenkreislauf gehört und wir somit beweisen konnten, dass auch ein primärer Kreislauf, also vor dem Recycling, funktionieren kann. Wir danken der Jury und all unseren 1300 Partnern und unseren Finanz- und Geschäftspartnern für das Vertrauen und freuen uns, dass unsere Vision von «Einweg zu Mehrweg» weiter hinaus getragen wird» sagt eine glückliche Jeannette Morath.

Durchdachte Geschäftsidee

Das Konzept von «Recircle» ist simpel, aber durchdacht: Der Kunde nimmt für sein Takeaway-Menü eine der wiederverwendbaren «Recircle»-Boxen. Nach der Verpflegung aus der Box gibt er diese einfach bei den teilnehmenden Partnern von «Recircle» ab oder behält die Box zur erneuten Verwendung. Eine Box kostet zehn Franken. Aktuell gehören knapp 1300 Betriebe in der Schweiz, vom Fine Dining-Restaurant in Firmen über den Kebab-Stand und dem Foodtruck im Quartier bis zu Systemgastronomie-Unternehmen, der Bewegung an.

Produziert werden die Boxen in der Schweiz, ab diesem Jahr klimaneutral. Jeannette Morath: «Täglich sind in der Schweiz rund 50’000 Boxen im Umlauf, das heisst, es werden 50'000 Einwegschalen ersetzt. Das sind 1000 vermiedene Abfallsäcke an einem einzigen Tag. Und täglich kommen mehr dazu. Das hilft auch dem Klima».

Erste Erfahrungen mit Mehrweg sammelte Jeannette Morath bei ihrer ehemaligen Arbeitgeberin Entsorgung + Recycling Stadt Bern, welche schon 2007 den Mehrweggedanken für Veranstaltungen auf öffentlichem Grund verankerte. Sie beriet Veranstalter abfallfrei zu werden und von dort war der Schritt zum Mehrwegsystem im Takeaway nicht mehr gross.

Im Jahr 2014 testete die Unternehmerin mit einer Arbeitsgruppe und mit Unterstützung eines Umwelttechnologie-Kredits vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) ein Pilotprojekt. Der Pilot war ein Erfolg und für Morath die Initialzündung, endlich ihre Vision von erschwinglichen, ökologischeren und vor allem kreislauffähigen Mehrwegprodukten umzusetzen.

«Recircle» beabsichtigt, ab dem Jahr 2021 das System mit Franchisenehmern auf umliegende Länder in Europa auszudehnen.

www.recircle.ch