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Unternehmen

Die Nutzen des digitalen Spitals

Smart und innovativ: «Wagner Visuell» liefert als Marktführer konfigurierbare Pflegeplattformen.
Bild: Wagner Visuell

Während sich in der Politik die Akteure im Kampf gegen steigende Kosten im Gesundheitswesen gegenseitig blockieren, machen innovative Kliniken die Digitalisierung zum Erfolgsfaktor – bei Kosten und Sicherheit. Lean- oder Smart Hospital-Ansätze gehören zu den strategischen Zielen aller Akuteinrichtungen. Die Firma Wagner Visuell liefert als Marktführer konfigurierbare Pflege-Plattformen. Wir sprachen mit Beat Wittwer, dem CEO des Familienunternehmens.

Herr Wittwer, Ihre Firma besteht seit 1969. Da sprach noch niemand von Digitalisierung.
Digitalisierung war bei uns nie Selbstzweck. Uns geht es darum, die Prozesse in der Pflege zu verbessern. Wir setzen bei der Arbeit am Krankenbett an, wo eine mobile Dokumentation – ob digital oder in Papierform – eben nicht ausreicht. Die Pflege will alle Arbeiten am Bett gleich abschliessen können. Dazu gehört das Mitführen von Pflegematerialien und Schmerzmitteln, die unter Verschluss gehalten werden müssen, ebenso wie das Abfallmanagement.

Wie sieht ein Produkte-Portfolio aus, das diesen Anspruch erfüllt?
Zu unseren POC (Point of Care) Lösungen für die moderne Pflege gehören mobile IT- Pflegeplattformen, die das Abrufen und Eingeben von Daten am Patientenbett in ein KIS Krankenhaus-Informations-System und gleichzeitig die eigentliche Pflege der Patienten ermöglichen. Auf unseren POC-Wagen wird alles mitgeführt, was beim Patienten gebraucht wird. Damit vermeiden wir unnötige Gänge zum Stationszimmer, Arbeitsunterbrüche und Fehler.

Welche Resonanz findet Ihr Angebot auf dem Markt? 
Im Bereich Healthcare POC-Pflegeplattformen sind wir Marktführer. Wir verstehen die speziellen Anforderungen unserer Kundschaft und setzen sie auch in kleineren Stückzahlen zu moderaten Kosten um. Kundenspezifisches Zubehör wird hier in der Schweiz entwickelt und in Europa produziert. In der Entwicklung arbeiten wir mit Card-Board-Engineering, einer in der Industrie etablierten Technik und setzen modernste CAD/CAM-Systeme ein. Der Kunde kann die 3D-Bilder so einsehen, dass er genau versteht, wie das Endprodukt aussehen wird.

Bieten Sie denn auch Computer und IT-Zubehör an? 
Ja. Unsere grosse Kundenbasis ist sehr froh, dass wir auch IT-Komponenten wie PCs, Thin– und Zero–Clients anbieten und sie medizinische Tastaturen, Mäuse und Scanner verschiedener Anbieter über uns beziehen kann. So schrumpft die Anzahl Lieferanten, was sehr geschätzt wird. 

Wie sieht es mit der Integration und Sicherheit der Patientendaten aus? 
Wir integrieren zentrale Schliesssysteme von führenden Herstellern in unseren Wagen oder setzen PIN-Code-Schlösser ein. An der bordeigenen 230 Volt-Anlage schliessen wir zunehmend auch Vitalparameter-Geräte an. Mit Scannern sorgen wir für sichere Bluttests und fehlerfreie Medikamentenabgabe. Ganz neu sind Scanner und Armbänder, mit denen wir Patientendaten einlesen und direkt in die KIS-Software (Klinikinformationssystem) einfliessen lassen.

Dazu gehört wohl auch das Closed Loop Medication Management... 
Die Digitalisierung der Pflegedokumentation hat bei vielen Logistikprozessen grosse Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt. Ein Beispiel dazu ist die Medikamentenabgabe via Unit Dose. Die verordneten Medikamente werden von der Zentralapotheke für den entsprechenden Patienten gerüstet, auf Unverträglichkeiten sowie Dosierung überprüft und für die Abgabe in personifizierte Blisterpackungen oder Pickrings abgefüllt. Der Patient erhält seine Medikamente in einem elektronisch verschlossenen Behältnis ans Bett geliefert.

Und wenn Patienten verwechselt werden?
Eine qualifizierte Pflegefachperson scannt den Barcode auf dem Armband des Patienten und gleicht die Daten mit dem KIS (Klinikinformationssystem) ab. Der Patient wird also identifiziert, und allfällige Medikationsänderungen werden sofort angezeigt. Die Software weiss auch genau, wo zusätzliche oder neue Medikamente zu finden sind. Diese Kontrolle stellt sicher, dass der Patient das richtige Medikament in der richtigen Dosis erhält. Auch wird automatisch dokumentiert, wer das Medikament ausgegeben hat und wann der Patient was eingenommen hat. 

Braucht es nicht doch noch eine zentrale Übersicht? 
Ein Command Center ermöglicht eine Gesamtsicht auf das ganze Spital, von der Notfallaufnahme über die Auslastung der OP-Säle bis zur Bettendisposition usw. Hier leisten unsere Lösungen aus unserem zweiten Geschäftsbereich, der audiovisuellen Medientechnik, einen grossen Beitrag zur Erhöhung der Effizienz. Unsere Lösungen sind inzwischen nicht nur in der Schweiz, sondern auch im DACH-Raum gefragt.

www.wagner-visuell.ch