In vielen grossen Gebäuden verpufft viel Energie ungenutzt, weil auch geheizt wird, wenn es nicht nötig wäre. So etwa, wenn niemand da ist oder auch wenn die Fenster offen sind. Es gäbe da noch etliche Beispiele dazu.
Die Politik tut sich schwer mit dem Gebäudesektor. Statt Optimierungen von Gebäudesteuerungen zu diskutieren, zieht man im wesentlichen nur Sanierungen in Betracht. Aber niemand will dafür verantwortlich sein, wenn Gebäudebesitzer eine noch funktionstüchtige Ölheizung ersetzen müssen.
Manchmal könnte man nämlich warten. Denn bereits wenige Handgriffe und ein intelligentes Radiatorenventil können bei grossen Gebäude auch ohne Sanierung den CO2-Ausstoss um bis zu einem Drittel senken – dank einer voll automatisierten Heizungssteuerung, die dafür sorgt, dass nur dann geheizt wird, wenn es nötig ist.
Intelligente Lösungen vorhanden
Das Startup Cleveron, das das erfolgreich getestete, künstlich-intelligente Radiatorenventil entwickelt hat, hat in Adliswil eine öffentliche Mitmach-Kampagne lanciert, um auf seine innovative Lösung aufmerksam zu machen. Am Ende der Kampagne sollen eine Mio. Kilo CO2 eingespart sein. Dazu müssen 5000 Radiatorenventile ersetzt werden, was durchschnittlich 100 Schulgebäuden entspricht. Schon während der Vorbereitungsarbeiten für die Kampagne haben so viele Gebäudebesitzer zugesagt, dass jetzt über zwölf Prozent Zielerreichung gesichert sind.
In Dietikon ZH wurden zwei Kindergärten mit den cleveren Radiatorenventilen von Cleveron ausgestattet. Die Kernbotschaft der Kampagne fokussiert darauf, dass unmittelbar Geld, Energie und CO2 eingespart werden kann. Cleveron hat sich als Schwerpunkt für Schulen und öffentliche Gebäude entschieden, weil viele Gemeinden mit Sanierungen warten müssen, während die Lösung von Cleveron unmittelbar installiert werden kann. Zudem setzen sich an vielen Schulen Schülerinnen und Schüler für einen besseren Klimaschutz ein.
Musterbeispiel Adliswil
Die Umrüstung der Schule Kronenwiese in Adliswil markiert den Beginn der Mitmach-Kampagne. 81 Radiatoren-Ventile wurden ersetzt und ca. 20 Sensoren installiert. Wie in allen Schulen werden gewisse Räume nur selten genutzt, so der Singraum. Zudem gibt es Aktivitäten die nur zwei bis drei Räume benötigen. Um eine Wohlfühltemperatur in diesen Räumen zu garantieren, muss heute die ganze Schule geheizt werden. Das wird in Zukunft nicht nötig sein.
Alles schnell installiert
Das Gebäude in Adliswil ist denkmal-geschützt. Eine Sanierung wäre mit hohen Kosten verbunden. «Für unsere Lösung ist dies nicht nötig und der Zeitaufwand pro Radiator beträgt nur wenige Minuten», erklärt Pietro Gagliardi, CEO von Cleveron. Mit dem Schritt an die Öffentlichkeit will Cleveron auch für die Tatsache sensibilisieren, dass sich durch Innovation neue Lösungen ergeben, an die vorher noch niemand dachte.
In jeder Stadt, in der eine Schule umgerüstet wird, soll deshalb ebenfalls lokale Öffentlichkeitsarbeit gemacht werden. Die Klimastiftung Schweiz unterstützt Cleveron finanziell und Mr. Campaigning hat bei der Ausarbeitung der Strategie, der Kernbotschaften und der Firmen-Website mitgewirkt.