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Unternehmen

Gedämpfte Freude in der Industrie

Gedämpfte Freude in der Industrie
Momentan steigen in den MEM-Industrien die Auftragseingänge wieder.
Bild: Robert Altermatt

Derzeit geht es der Industrie für Maschinen, Elektro und Metall gut. So stiegen Anfang 2022 die Auftragseingänge und die Umsätze um je mehr als zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch verschiedene Risiken wie Engpässe bei der Versorgung mit Gas könnten die Lage wieder verschlechtern.

Die Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) erholt sich weiterhin von den Folgen der Corona-Pandemie und befindet sich aktuell in guter Verfassung. Einer Medienmitteilung des Industrieverbands Swissmem zufolge stiegen die Auftragseingänge im ersten Quartal dieses Jahres um 11,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Umsätze zogen um 12,8 Prozent an. Das führt zu einer überdurchschnittlichen Kapazitätsauslastung in den Betrieben von 91,9 Prozent. 

Auch die Güterausfuhren stiegen im ersten Quartal 2022 gegenüber dem Vorjahresquartal um 9,2 Prozent und erreichten einen Wert von 17,9 Milliarden Franken. Mehr als die Hälfte der Firmen wies für das vergangene Jahr eine industrieübliche bis sehr gute Ertragslage aus.

Allerdings sieht Swissmem mit Sitz in Zürich verschiedene Risiken, die die konjunkturelle Lage «deutlich abkühlen könnten». Dazu gehören steigende Preise für Rohstoffe und Energie, sich verschärfende Probleme in den Lieferketten, zunehmende Handelshemmnisse aufgrund von Protektionismus sowie einen möglichen Rückfall in die Pandemie.

Zudem droht dem Verband zufolge im kommenden Winter - je nach Entwicklung des Krieges in der Ukraine - ein Engpass bei der Versorgung mit Gas. «Es darf keine Gasrationierungen geben, denn für viele Industriefirmen wäre dies existenzbedrohend», wird Martin Hirzel, Präsident Swissmem, in der Medienmitteilung zitiert.

Neben zusätzlichen Gaslieferungen und Speicherkapazitäten sei der Einsatz aller gefragt, den Gasverbrauch zu senken. So sollten auch private Haushalte und öffentliche Einrichtungen ihre Zimmertemperaturen um zwei bis drei Grad senken.