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Unternehmen

Industrie kämpft mit Mangel bei Vorprodukten

Industrie kämpft mit Mangel bei Vorprodukten
Bild: Robert Altermatt

Die Erholung von der Corona-Pandemie hat die Belastungen der Schweizer Wirtschaft durch den Krieg in der Ukraine im April noch überwogen. Für die Zukunft sind die Unternehmen aber weniger optimistisch. Insbesondere Industrie und Baugewerbe kämpfen mit Mangel bei Material und Vorprodukten.

Schweizer Unternehmen profitierten momentan stärker von der Pandemieerholung als sie durch den Krieg in der Ukraine belastet werden, schreibt die Konjunkturforschungsstelle (KOF) der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) in einer Mitteilung zum aktuellen KOF-Geschäftslagenindikator. Er habe im April 2022 den höchsten Wert seit Erholung von der Finanzkrise 2010/11 angenommen, heisst es dort weiter. Hinsichtlich der Zukunft zeigten sich die von der KOF befragten Unternehmen aber weniger optimistisch. 

Unter den positiven Entwicklungen heben die Analysten der KOF die «deutliche Entspannung im Gastgewerbe und im Wirtschaftsbereich übrige Dienstleistungen» heraus. Sie profitierten offensichtlich zusammen mit anderen Wirtschaftsbereichen «von der gelösten Corona-Bremse». Auch die Finanz- und Versicherungsdienstleistungen hätten sich «nach einer scharfen Abwärtskorrektur um März» wieder teilweise erholt. 

Als grösstes Problem machen die Analysten der KOF dagegen den anhaltenden Mangel bei Vorprodukten und Material aus. Er bereitet aktuell insbesondere der Industrie und dem Baugewerbe Probleme. Konkret haben die Analysten von 57 Prozent der Befragten in der Industrie und von 51 Prozent der Befragten im Baugewerbe entsprechende Rückmeldungen erhalten. Auch der Grosshandel geht nicht von einer Verbesserung der Lieferfristen aus. Das Thema werde «angesichts des Ukraine-Krieges und der Corona-Ausbrüche in Asien daher auf der Agenda bleiben», vermuten die Analysten.