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Unternehmen

KMU sind trotz Erwartung einer zweiten Welle optimistisch

KMU sind trotz Erwartung einer zweiten Welle optimistisch
Viele KMU in der Schweiz fürchten sich vor einer zweiten Welle der Corona-Pandemie.
Bild: Robert Altermatt

In der dritten Befragung seit Beginn der Corona-Krise durch die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften befürchten 59 Prozent der KMU in der deutschsprachigen Schweiz eine zweite Welle. Die Erwartungen für die wirtschaftliche Zukunft haben sich dennoch aufgehellt.

Mit einer zweiten Corona-Infektionswelle rechnen zwar mit 59 Prozent die meisten kleinen und mittleren Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten. Die Gefahr eines zweiten Lockdowns sehen aber nur 19 Prozent in der Ende Juni durchgeführten Befragung durch die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). Ihre Erwartungen an die wirtschaftliche und finanzielle Zukunft ihrer Unternehmen haben sich in der dritten Erhebung im Rahmen des „ZHAW Coronavirus-KMU-Panels“ gegenüber März und April deutlich verbessert, heisst es in der Medienmitteilung.

«Besonders unter den KMU im Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleistungen ist die Erwartung einer zweiten Welle sehr verbreitet. Einen erneuten Lockdown befürchten die kleinen und mittleren Unternehmen hingegen mehrheitlich nicht», sagt Andreas Schweizer, Dozent für Corporate Finance & Corporate Banking an der ZHAW School of Management and Law.

Sollte er dennoch kommen, so rechnen drei Viertel der KMU mit negativen oder sehr negativen Folgen für ihr Geschäft. Insgesamt aber beurteilen 54 Prozent der KMU die Nachfrage nach Produkten und Dienstleistungen als gut bis sehr gut. Das ist eine deutliche Steigerung von den 30 Prozent positiver Bewertungen im Frühling. Auch befürchten weniger Firmen, in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Dennoch rechnet ein Viertel der KMU mit der Notwendigkeit, Mitarbeitende zu entlassen.  

Die Veränderungen am Markt bereiten den KMU Sorgen. «Solche Veränderungen können beispielsweise darin bestehen, dass Kundinnen und Kunden in noch höherem Ausmass Produkte und Dienstleistungen online beziehen oder vermehrt lokale und Bio-Erzeugnisse nachfragen», erläutert Dozent Schweizer.

Für die Studie haben die Forschenden über 480 kleine und mittlere Firmen aus der ganzen deutschsprachigen Schweiz vom 23. bis zum 29. Juni 2020 online befragt.  Genau zu dieser Zeit begannen die Infektionszahlen wieder zu steigen.