Mehr als drei Viertel der befragten KMU im Kanton Zürich erwartet wegen der Corona-Krise eine negative oder sehr negative Geschäftsentwicklung. Darauf deuten die Ergebnisse einer Studie hin, die die ZHAW School of Management and Law jetzt vorlegt. Grundlage dafür ist eine Umfrage über die Auswirkungen der Corona-Krise auf die finanzielle Lage kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Dafür wurden zwischen dem 19. und 21. März 155 KMU online befragt.
Diese «Momentaufnahme in der sich rasch verändernden Situation» zeigt laut einer Medienmitteilung der ZHAW auch, dass jedes sechste KMU das Risiko eines Konkurses in den nächsten zwölf Monaten als gross oder sehr gross einschätzt. Am stärksten sind die Befürchtungen in der Branche «Wirtschaftliche Dienstleistungen» sowie in der Maschinen- und Elektroindustrie.
«Insgesamt hält es mehr als die Hälfte der befragten KMU für wahrscheinlich, dass ihr Unternehmen aufgrund der aktuellen Situation in finanzielle Schwierigkeiten gerät», sagt Andreas Schweizer, Dozent für Corporate Finance & Corporate Banking am ZHAW-Institut für Financial Management.
Die KMU verzeichnen laut der Studie eine geringere Nachfrage. Auch ihre Liquidität, «die sie noch vor einem Monat mehrheitlich als gut bewerteten, verschlechtert sich nun markant». Ebenso seien Rohstoffe und Halbfabrikate weniger verfügbar. Dementsprechend habe bereits jedes sechste KMU Kurzarbeit eingeführt. Weitere rund 40 Prozent halten es für wahrscheinlich, es demnächst zu tun.
Dies ist die erste Erhebung des ZHAW Coronavirus-KMU-Panel. Weitere sollen in regelmässigen Abständen folgen und auch zusätzliche Teile der Deutschschweiz berücksichtigen.