Das neue Amicool-System bietet eine «revolutionäre technologische Lösung für die energetischen und lebensmittelwirtschaftlichen Herausforderungen» für die Kühlschrankinfrastruktur europäischer Supermärkte. So stellt das auf Mikrofertigung, Digitalisierung und erneuerbare Energien fokussierte Forschungs- und Entwicklungszentrum CSEM dieses neue System in einer Medienmitteilung vor. Der Prototyp durchläuft derzeit eine Testphase in Migros-Supermärkten.
Amicool basiert auf einer Entwicklung der Firma Digitel aus Volketswil. Das Projekt wurde ursprünglich durch den Digital-Journey-Wettbewerb von CSEM unterstützt. Durch den Technologietransfer von CSEM könne sich Digitel vom Komponentenlieferanten zum Anbieter innovativer technologischer Dienstleistungen weiterentwickeln, heisst es weiter. Mittlerweile finanziert die Schweizerische Innovationsagentur Innosuisse das Projekt.
Amicool nutzt grosse Sprachmodelle und Künstliche Intelligenz, um das Verhalten der Kühlsysteme in Echtzeit vorherzusehen. Funktionsprobleme bei den Kühlsystemen in Supermärkten verursachen den Angaben zufolge nicht nur einen erhöhten Energieverbrauch, sondern führen auch zu Lebensmittelverlusten.
Digitels Generaldirektor Marc-Etienne Jan schätzt, «dass diese Lösung die Kosten für das Betriebsmanagement einer Kühlanlage einschliesslich des Energieverbrauchs um mindestens 20 Prozent senken und gleichzeitig deren Lebensdauer verlängern könnte». Zudem würden dank dieser Technologie Funktionsstörungen bei den gewerblichen Kühlanlagen der Migros schneller erkannt und angegangen, so Nicolas Billard, Leiter Energiemanagement bei Migros Genf. «Das Tool wird den Technikern eine grosse Hilfe bei der Fehlerdiagnose sein.»