Stärkste Marke der Schweiz ist erstmals Swisscom mit 88,8 von 100 möglichen Punkten. Vorjahressieger Roche rutscht auf den dritten Platz ab. Die Schokoladenmarke Lindt legt in der Markenstärke um knapp sechs Punkte zu und landet auf dem zweiten Platz.
Brand Finance ist ein weltweit marktführendes unabhängiges Beratungsunternehmen für Markenbewertung und Markenanalyse mit Hauptsitz in London. Im Report «Brand Finance Schweiz 50» ermittelt es jedes Jahr weltweit die wertvollsten Schweizer Marken. Vor allem zwei Kennzahlen sind dafür entscheidend: die Markenstärke (Brand Strength) und der Markenwert (Brand Value).
Die Markenstärke trifft eine nicht-finanzielle bzw. nicht-monetäre Aussage über die Bedeutung der Marke gegenüber wichtigen Interessensgruppen sowie die Wirksamkeit im konkreten Wettbewerbskontext. Der Markenwert hingegen trifft eine ökonomische Aussage über den monetären Wert einer Marke, auch unter Einbezug strategischer Geschäftsziele und Börsenberichte.
Wertvollste Marken der Schweiz
Nestlé hat sich gut behauptet und bleibt mit weitem Abstand die wertvollste Marke der Schweiz. Die Foodmarke hat im Vergleich zum Vorjahr acht Prozent in ihrem Markenwert zugelegt. Mit 19,2 Milliarden Schweizer Franken beträgt ihr Markenwert mehr als doppelt so viel wie der ihrer Verfolgerin, der Bankenmarke UBS, mit 8,7 Milliarden Schweizer Franken.
Auch Roche hat im Markenwert zugelegt, nämlich um 18 Prozent, kletterte von Platz fünf auf Platz drei und stösst damit Rolex vom Treppchen. Die Luxus-Uhrenmarke landet auf dem vierten Platz.
Neben der Unternehmensmarke Nestlé finden sich auch drei ihrer starken Produktmarken im Top-50-Ranking: Nescafé auf Platz sieben, Maggi auf Platz 32 und Nespresso auf Rang 44. «Die Nestlé AG legt eine bemerkenswerte Markenwertbilanz an den Tag», betont Ulf-Brün Drechsel, Country und Client Service Director DACH bei Brand Finance Deutschland mit Sitz in Hamburg.
Mit der führenden Unternehmensmarke und den ebenfalls im Ranking platzierten Produktmarken generiert Nestlé den Grossteil des gesamten Markenwertvolumens der 50 Schweizer Top-Marken.
IWC wächst am schnellsten im Markenwert
Die Luxus-Uhrenmarke IWC ist am schnellsten im Wert gewachsen, nämlich um 88 Prozent. Damit steigt IWC als Newcomer im Markenwertranking direkt auf Platz 46. Eine weitere Newcomer-Marke ist die Privatklinikgruppe Hirslanden mit 75 Prozent Wachstum auf Platz 49. Logitech legt über 60 Prozent zu und ist damit ebenfalls unter den Top 3 der am schnellsten wachsenden Marken im Markenwert.
Swisscom ist stärkste Marke
Das Telekommunikations- und IT-Unternehmen Swisscom ist die stärkste Marke der Schweiz und stösst damit Vorjahressieger Rolex vom Thron. Die Luxus-Uhrenmarke landet beim Markenstärke Index (BSI) auf dem dritten Platz. Mit auf dem Treppchen ist die Schokoladenmarke Lindt & Sprüngli, die in ihrer Markenstärke um 5,8 Punkt zugelegt hat und sich somit von Platz fünf auf Platz zwei schiebt. Auch die Foodmarken Nestlé, Nescafé und Maggi sind unter den Top Ten der stärksten Marken.
Die am schnellsten im BSI-Wert wachsende Marke ist die private Investmentbank Pictet. Sie legte in der Markenstärke 19,5 Punkte zu und landet damit auf Platz 24. Ebenfalls stark im BSI-Wachstum sind der Computerzubehör-Hersteller Logitech (plus 17,4 Punkte) sowie das Chemie- und Pharmaunternehmen Lonza (plus 16,2 Punkte), die damit in den Top Ten der stärksten Schweizer Marken landen. Lonza macht 20 Plätze gut und belegt den fünften Platz im Markenstärkeranking; Logitech kletterte sagenhafte 32 Ränge nach oben, auf Platz acht.
Food ist der grösste Sektor
Mit knapp 26,8 Milliarden Schweizer Franken machen Food inklusive Softdrinks den grössten Anteil am Gesamtwerte-Volumen aus, nämlich über 18 Prozent. Die Branchen Bekleidung, Versicherungen und Banken folgen mit jeweils knapp 13 Prozent. «Im Vergleich zu anderen Ländern hat die Schweiz ein recht ausgewogenes Reputationsprofil, da auch die Branchen Pharma und Engineering mit je neun Prozent Werteanteil dranbleiben», erklärt Drechsel.
Den Link zum Download des Reports «Brand Finance Schweiz 50 in 2022» gibt es hier.