Der Wert der 50 wertvollsten Schweizer Marken könnte durch die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie im ersten Halbjahr bis zu 11 Prozent verloren haben. Damit würde sich der kumulierte Verlust des Markenwerts auf über 15 Milliarden Franken belaufen. Das geht aus dem jetzt vorgelegten Brand Finance Switzerland 50 2020-Bericht hervor. Weltweit könnte nach einer Schätzung der unabhängigen Bewertungsagentur Brand Finance der Wert der 500 wertvollsten Marken infolge des Virusausbruchs um 1 Billion Franken fallen.
Die stärksten Marken der Schweiz hätten jedoch auch in dieser extrem schwierigen Wirtschaftslage hohe Widerstandsfähigkeit bewiesen. So behielt Nestlé den Titel der wertvollsten Marke der Schweiz, nachdem der Markenwert des Konzerns um 6 Prozent auf 20,2 Milliarden Franken gestiegen ist. Auf Rang zwei folgt UBS mit einem Markenwert von 9,1 Milliarden Franken.
«Ein solides Wachstum in einer Zeit der Turbulenzen zeugt von Agilität und Stärke der Marke», wird Alex Haigh, Valuation Director von Brand Finance, in einer Medienmitteilung zitiert. «Angesichts der Berechnungen von Brand Finance, wonach die Nahrungsmittelindustrie einer der wenigen Sektoren ist, die nur begrenzte Auswirkungen der Pandemie zu spüren bekommen dürften, scheint Nestlé zweifellos stark genug zu sein, um den Sturm zu überstehen.»
Sika ist die am schnellsten wachsende Marke der Schweiz. Der Markenwert des Zuger Spezialchemieunternehmens ist im vergangenen Halbjahr um «beeindruckende» 64 Prozent auf 1,4 Milliarden Franken gewachsen. Damit rückte Sika in den Schweizer Top 50 um zehn Plätze auf Rang 29 vor. Mit seinen Übernahmen und einem Umsatzrekord habe Sika «seine Position als eine der weltweit führenden Bauchemie-Marken weiter gefestigt» und zeige «keine Anzeichen einer Verlangsamung seines Expansionsprogramms».
Die landesweit stärkste Marke ist Rolex. Sie erreicht einen Markenwert von 7,8 Milliarden Franken und einen Markenstärke-Index von 89,8 von 100 Punkten. Entsprechend erhält Rolex für seine Markenstärke die Elitenbewertung» AAA+. Wie andere habe auch Rolex seine Fabriken während des Lockdowns schliessen müssen. Dadurch habe das Unternehmen auf dem Markt 160'000 seiner Uhren nicht absetzen können.