Mit einem Minus von 8,2 Prozent habe das Bruttoinlandprodukt (BIP) der Schweiz im zweiten Quartal den stärksten Rückgang seit Beginn der Ermittelung der Quartalszahlen 1980 hinnehmen müssen, erläutert das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) in einer Mitteilung. Im ersten Halbjahr insgesamt ist die Wirtschaftsleistung der Schweiz gegenüber Ende 2019 um 10,5 Prozent gesunken.
Dabei habe sich die Branchenstruktur der Schweizer Wirtschaft jedoch im internationalen Vergleich als vorteilhaft erwiesen, erläutern die Analysten des SECO. So habe «die gewichtige Pharmabranche» ihre Umsätze weiter steigern können und damit «einen noch kräftigeren Einbruch im Total des verarbeitenden Gewerbes» verhindert. Starke Rückschläge hätten hingegen Branchen wie Metall und Maschinenbau oder Präzisionsinstrumente und Uhren hinnehmen müssen. Insgesamt ging die Wirtschaftsleistung im Industriebereich im zweiten Quartal um 9,0 Prozent zurück.
Am stärksten sei die Wertschöpfung im Berichtsquartal im Dienstleistungssektor eingebrochen, informieren die Analysten in der Mitteilung weiter. Sie heben hier das Gastgewerbe mit einem Minus von 54,2 Prozent und den Kommunikationssektor mit einem Rückgang um 21,7 Prozent hervor. Da der BIP-Anteil der tourismusorientierten Unternehmen im Vergleich mit den Nachbarländern aber relativ gering sei, habe sich die Schweizer Branchenstruktur auch hier als stabilisierend erwiesen, konstatieren die Analysten. Zudem sei der Rückgang im Handel mit 3,6 Prozent vergleichsweise glimpflich verlaufen.