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Unternehmen

Sieben Schritte, um vom Ersparten leben zu können

Sieben Schritte, um vom Ersparten leben zu können
Markus Marquardt.
Bild: zVg

Finazielle Unabhängigkeit - das wünscht sich jeder Mensch, vor allem für das Alter. Um dieses Ziel realisieren zu können, fangen die meisten schon früh damit an, ihr Geld anzusparen. Bei Negativzinsen, Inflation und anderen Hürden ist jedoch Vorsicht geboten. Denn wer nicht bedacht vorgeht, sieht seinen Traum von der finanziellen Freiheit schnell zerplatzen.

«Das eigene Geld nur auf dem Giro- oder Sparkonto zu parken und abzuwarten, ist der falsche Schritt», erklärt Vermögensverwalter Markus Marquardt. In erster Linie sollte man sich überhaupt darüber Gedanken machen, wie man systematisch spart und welche Anlagemöglichkeiten dann in Frage kommen. Marquardt verrät sieben Schritte, um von eigenen Ersparten leben zu können.

1. Was ist Finanzielle Unabhängigkeit?

Wer die finanzielle Unabhängigkeit erreichen möchte, muss sie zunächst für sich definieren. Unterschiedliche Wege stehen dafür offen. Einerseits ist es möglich, das gesamte vorhandene Vermögen bis zum Lebensende aufzubrauchen. Andererseits kann es gelingen, das Kapital selbst nicht anzurühren, demgegenüber aber von den daraus resultierenden Erträgen zu leben. Die letztgenannte Option ist zu bevorzugen, da sie die spätere Weitergabe des Geldes an Kinder und Enkel beinhaltet.

2. Den eigene Lebensstandard Planen

Daneben ist es wichtig, auch über das geplante Leben nachzudenken. Wo und wie soll es stattfinden? Welche Hobbys und Reisewünsche sind vorhanden? Müssen Kredite getilgt und wichtige Anschaffungen getätigt werden? Fragen, die zur Ermittlung des eigenen Lebensstandards beantwortet werden sollten. Erst durch sie zeigt sich, welches Kapital für die Lebenshaltung erforderlich ist – eine Rechnung, in die natürlich die Inflation einbezogen werden muss.

3. welche Einkünfte gibt es noch?

Natürlich kann das Vermögen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten noch erheblich anwachsen. Zu denken ist an die gesetzlichen, betrieblichen und privaten Renten. Ebenso an alle darüber hinaus gehenden Ansprüche. Auch diese Beträge wollen ermittelt werden. Genügen sie, um das Budget für den geplanten Lebensstandard zu erreichen? Wenn nicht, welche Summe muss aus dem eigenen Kapital regelmässig zugesteuert werden?

4. Welcher Bedarf besteht eigentlich?

Einerseits wächst das Vermögen durch Renten, Ansprüche und Renditen konstant an. Andererseits wird davon regelmässig ein gewisser Betrag verbraucht – auch die Inflation beansprucht ihren Teil. Wie gross ist also die Geldsumme, die unter Massgabe des gewünschten Lebensstandards künftig tatsächlich benötigt wird? Eine komplexe Frage. Die dafür erforderliche Berechnung stellt auf unterschiedliche Faktoren ab. Ratsam ist es daher, die Antwort gemeinsam mit einem Finanzberater zu ermitteln.

5. Wie viel Rendite und wie viel Risiko?

Kapitalerträge sind eine sinnvolle Option, um das eigene Vermögen anwachsen zu lassen. Dem Anleger stehen dabei unterschiedliche Varianten offen. Empfehlenswert ist ein breit aufgestelltes Portfolio. Ganz ohne Risiko kommt allerdings kein Investment aus. Es stellt sich somit die Frage, wie viele Einnahmen sich aus der Geldanlage ergeben sollen – und wie viel Sicherheit demgegenüber gewünscht ist. Finanzielle Unabhängigkeit bedeutet schliesslich auch, keine schlaflosen Nächte zu haben.

6. geeignete Anlagestrategie ermitteln

Wer sein Geld investieren möchte, benötigt eine solide Anlagestrategie. Diese muss drei Eigenschaften in sich vereinen. Erstens muss sie flexibel sein – und sollte daher jederzeit den sich verändernden Gegebenheiten, Wünschen und Bedürfnissen angepasst werden können. Zweitens muss sie sicher sein – und darf nicht in der ersten Krise in sich zusammenfallen. Drittens ist eine leicht verständliche Strategie sinnvoll, da nur sie sich konsequent durch den Anleger verfolgen lässt.

7. Welches Verhalten ist in Krisenzeiten?

Allerdings geraten selbst die besten Anlagestrategien früher oder später in eine Krise. Wichtig ist es nun, nicht in Panik zu geraten oder das Investment vorschnell – und häufig unter erheblichen Einbussen – zu verkaufen. Erfahrungsgemäss empfiehlt es sich, mit Ruhe, Geduld und Disziplin an der einmal getroffenen Entscheidung festzuhalten und den Sturm somit zu überstehen. Insbesondere langfristige Investments sollten den Schwankungen des Geldmarktes widerstehen können.