Nur 27 Prozent der Unternehmen haben langfristige Nachhaltigkeitsziele, die über das kommende Geschäftsjahr hinausgehen, in den Vergütungssystemen für ihre Geschäftsleitungsmitglieder berücksichtigt. Hier wird einer aktuellen Studie des Zürcher Beratungsunternehmens Deloitte zufolge noch zu kurzfristig in den Verwaltungsratsgremien der 50 höchstkapitalisierten, börsenkotierten Schweizer Unternehmen gedacht, heisst es in einer Medienmitteilung.
Demnach betreiben auch zu wenige Unternehmen, nämlich 44 Prozent, aktives Risikomanagement zum Schutz ihrer Reputation und des Wirtschaftsstandortes Schweiz. So fehlte 35 Prozent der untersuchten Unternehmen ein Kanal zur anonymen Meldung vermuteter Verstösse gegen Gesetze, Vorschriften und Kodizes.
Beim Thema Diversität hat sich im Bereich der Geschlechtergerechtigkeit in den vergangenen Jahren hingegen einiges getan. So ist inzwischen jedes dritte Mitglied im Verwaltungsrat der betrachteten Unternehmen eine Frau. Vor zehn Jahren waren nur neun Prozent der Verwaltungsratsmitglieder weiblich.
Diversität muss den Studienautoren zufolge aber über den Geschlechteraspekt hinausgehen. So ist eine gute Mischung auch hinsichtlich der Denkweisen, Unternehmenskultur und Erfahrungsschätze wichtig, um eine «umfassende Wahrnehmung der Aufgaben und eine gelebte Corporate Governance» zu gewährleisten.
Dazu gehört auch ein Verständnis bezüglich der wirtschaftlichen Einflüsse auf Umwelt und Gesellschaft. «Die Verwaltungsräte sind die obersten Steuerungsgremien der Schweizer Unternehmen, sie stellen die Weichen bei den wichtigen Themen der Zukunft. Dazu gehört die Nachhaltigkeit», wird Alessandro Miolo, Leiter Audit & Assurance bei Deloitte Schweiz und Mitglied der Geschäftsleitung, in der Medienmitteilung zitiert.