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Wasserstoff on top

Wasserstoff on top
Die ersten Wasserstoff-Tankstellen in der Schweiz gibt es bereits - ebenso wie erste H2-Lastwagen.
Bild: Coop

Es kommt Bewegung in die Wasserstoff-Szene in der Schweiz. Dank Forschungsprojekten an den Hochschulen, mehr Tankstellen und Logistikern, die auf H2-Lastwagen setzen.

Wasserstoff ist die Technologie der Zukunft. Es wird als Energieträger an Bedeutung zunehmen, vor allem in der Industrie und zum Antrieb von Lastwagen oder Privatautos. Sein Vorteil: Er kann gut gespeichert werden. Wasserstoff-Autos fahren deshalb emissionsfrei und ohne grosse Batterie.

Um aus Wasserstoff Energie zu gewinnen, braucht es nur eine Brennstoffzelle, Wasserstoff und Luft. Der Nachteil: Noch sind die Produktionskosten für Wasserstoff hoch und für Autos ist das Tankstellennetz dünn. «Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis sich das ändert. In der Schweiz sind grössere Offensiven dafür bereits in Vorbereitung», sagt Christoph Imboden, Dozent für Energiewirtschaft an der Hochschule Luzern.

So hat etwa die Osterwalder AG in St. Gallen am 7. Juli 2020 seine weltweit erste Avia-Wasserstoff-Tankstelle eröffnet. Coop hat schon seit einiger Zeit einige in Betrieb.
Strom aus Wasserstoff kann nämlich nicht nur Lastwagen und Autos antreiben. Er kann aber auch überschüssigen Photovoltakik-Strom vom Sommer für den Winter speichern. Der Haken aber hier: Dafür muss der Wasserstoff ohne CO2 hergestellt werden, und das ist im Moment noch teuer. 

Herstellung muss green sein

In reiner Form kommt Wasserstoff auf der Erde nur in Spuren vor. Das bedeutet, er muss aufbereitet werden. Die umweltfreundlichste Herstellungsmöglichkeit ist die Wasserelektrolyse mit Hilfe eines Wasserelektrolyseurs. Bei der Wasserelektrolyse wird Wasser mit Hilfe von elektrischem Strom in Sauerstoff (O2) und Wasserstoff (H2) zerlegt. Das Problem liegt nun beim Wirkungsgrad: Bei der Herstellung entsteht Abwärme, die sich nicht immer gut nutzen lässt. Dieser Verlust, kombiniert mit den Preisen für Strom aus erneuerbaren Quellen, macht klimafreundlichen Wasserstoff jetzt noch vergleichsweise teuer.
Imboden war am EU-Projekt «QualyGridS» beteiligt, dessen Ziel es war, die Kosten für eine klimafreundliche Wasserstofferzeugung zu senken. Es hat sich gezeigt: Wasserstoff kann um bis zu 15 Prozent günstiger hergestellt werden. Damit wird der Schritt zu einer breiten Einführung der Wassserstofftechnologie deutlich erleichtert.