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VR Praxis

Die Schweiz als Silicon Valley of Robotics

«Anybotics» ist ein ETH-Spinoff, der vierbeinige Lauf­roboter ­entwickelt und vermarktet. ­Hanspeter Fässler’s Weg zum Start-up führte über ­diverse Engagements für die ETH Zürich.

Hanspeter Fässler’s Lebenslauf ist beeindruckend. Er hatte bei ABB und Implenia Top-Positionen in der Schweizer Wirtschaft inne und hat Branchen in Zeiten des Wandels erlebt. Doch seine spannendste berufliche Zeit hat er wohl gerade jetzt. Neben seinen Mandaten als VR bei der Dätwyler-Gruppe ist er auch im Board weiterer Firmen – sowie bei einem interessanten ETH-Start-up. Genauer gesagt: bei Anybotics.

In Start-ups sind bekanntlich die Rollen zwischen Board und C-Level nicht so scharf getrennt wie bei etablierten Firmen. Wir trafen Hanspeter Fässler zum Gespräch – notabene ein Ingenieur und Autor der ersten ETH-Dissertation in Robotik – und wollten von dem Mann, der beide Kulturen kennt, wissen, wie ein moderner Verwaltungsrat heutzutage ticken sollte und wie sein Arbeitsalltag in einem vielversprechenden Start-up aussieht.

Herr Fässler, wie ist das jetzt: Sie arbeiten bei Anybotics vor allem mit jüngeren Ingenieuren zusammen. Was ist das für ein Klima dort im Vergleich zu einem klassischen Board? Wie arbeiten Sie heute?
Das Projekt Anybotics ist klar ein Start-up-Projekt für die junge Generation. Ich wollte mich ursprünglich eher im Hintergrund halten – bin aber dann trotzdem auch in die operative Position hineingeschoben worden. Aufgrund meiner Erfahrung trete ich vor allem bei grossen Kundenprojekten, strategischen Partnerschaften, oder Vertrags- und Finanzierungsfragen in Erscheinung. Daneben bin ich ja noch in den Verwaltungsräten von Dätwyler, Axpo und Hatebur sowie in einigen Stiftungsräten und Advisory Boards tätig. Aber: Anybotics braucht klar am meisten Aufmerksamkeit. Pro Woche sind es zurzeit wohl gegen 40 Stunden.

Wie sehen Sie die Start-up-Szene in der Schweiz? Sind wir erfolgreich? Gibt es genug VCs?
Es stehen diverse Unterstützungsmöglichkeiten und Supportorganisationen bereit, um eine Firma zu starten. Ein ganzes Ökosystem von Stiftungen und Organisationen bis hin zu staatlichen Fördergeldern und EU Grants, bei denen ein Start-up Projektgelder beantragen kann. Allerdings bin ich mir bewusst, dass es bei weitem nicht für alle Start-ups gleich einfach ist. Anybotics hat mit dem autonomen Laufroboter sicher ein besonders attraktives Produkt. Entsprechend haben wir auch sämtliche eingereichten Finanzierungsanträge zugesprochen bekommen.

Von was für einer Summe sprechen wir da?
Wir haben insgesamt knapp drei Millionen Franken Finanzierungen auf diesem Weg erhalten. Für die Schweiz ist das mit Sicherheit gut investiertes Geld: Robotik ist eines derjenigen Gebiete, wo wir in der Schweiz bereits heute sehr stark aufgestellt sind. In erster Linie ist dies den technischen Hochschulen in Zürich und Lausanne zu verdanken. Rund um diese beiden Zentren hat sich in der Schweiz ein weltweit anerkannter Kompetenzschwerpunkt entwickelt.

Die Start-up-Szene in der Schweiz ist auch ausserhalb der Universitäten sehr stark. Ein Startup ist von Innovationskraft getrieben, manchmal auch zu stark. Wie sehen Sie den Unterschied zu Ihrer Arbeit in einem Startup im Vergleich zu vorher in Corporate Companies?
Das sind schon sehr unterschiedliche Welten. Für Start-ups gibt es zu Beginn eigentlich nur Innovation. Der Extremfall auf der anderen Seite der Skala war eine der Firmen, bei denen ich als CEO tätig sein konnte: Als ich dazu stiess, hatte die Firma keinerlei Innovationsstrukturen und auch keine Innovationskultur. Es gab natürlich einzelne Mitarbeitende mit innovativen Ideen, und mit etwas Glück hatten sie sogar einen Chef, der das unterstützt hat. Strukturell war jedoch nichts vorhanden,  da musste ich selber den Grundstein dafür legen. (...)

Liebe Leserin, lieber Leser! Das ganze Gespräch mit Hanspeter Fässler können Sie in der gedruckten Ausgabe Nr. 11-2019 der Unternehmer Zeitung (UZ) lesen und weiterverfolgen. Wir wünschen viel Spass bei der Lektüre.

www.anybotics.com